Die Lage der deutschen Automobilindustrie beschreibt Robert Habeck als äußerst kritisch. Auf dem Handelsblatt Industrie-Gipfel machte er deutlich: „Bei der Automobilindustrie kommen viele Dinge zusammen, aber vor allem, dass die Chinesen so auf den Markt drängen, wie wir es schon bei den Solarpaneelen gesehen haben.“ Besonders Volkswagen steht unter Druck und muss preisgünstige Elektroautos bauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Habeck forderte klar: „Baut ein Elektroauto für 20.000 Euro. Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen.“ Die Erkenntnis dieser Entwicklung traf Deutschland zu spät (handelsblatt: 13.12.24).
Volkswagen im Zugzwang
Vor allem Volkswagen spürt den Druck stark. Der Konzern aus Wolfsburg plant, tausende Arbeitsplätze zu streichen. Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, forderte Habeck preisgünstige Elektroautos. Günstige Modelle würden die Nachfrage ankurbeln. Seine klare Aufforderung: „Baut ein Elektroauto für 20.000 Euro. Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen.“
Auch politisch soll es Unterstützung geben. Das Wirtschaftsministerium plant Maßnahmen, um Ladestrom günstiger zu machen. Ein entsprechendes Konzept liegt bereits vor. Eine zentrale Idee: Eine 1000-Euro-Prämie für Ladestrom, finanziert durch den Staat.
Stromsteuer und neue Anreize
Habeck schlägt zudem vor, die Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau zu senken. Dies könnte die Betriebskosten für Elektroautos erheblich senken. Trotz der politischen Hürden bleibt er optimistisch: „Jetzt fehlt mir die Mehrheit im Bundestag, aber vielleicht wächst ja die Erkenntnis, dass man der Industrie auch aus der Opposition heraus helfen kann.“
Der Elektroauto-Markt leidet unter den Folgen eines plötzlichen Regierungsbeschlusses. Im Herbst 2023 stoppte die Bundesregierung abrupt die Kaufprämien. Seitdem stagnieren die Verkaufszahlen. Eine Erholung lässt auf sich warten.
Struktur statt Strohfeuer
Eine neue Kaufprämie schloss Habeck aus. Laut ihm führten solche Maßnahmen lediglich zu kurzfristigen Spitzen. „Die ganzen Kauf- und Abwrackprämien haben immer zum Strohfeuer geführt,“ erklärte der Grünen-Politiker. Die Nachfrage steige kurzzeitig, falle danach aber rapide ab. Stattdessen plädiert er für bessere strukturelle Bedingungen.
Kritik an kurzfristigen Effekten
Einige Experten kritisieren Habecks Vorschlag der 1000-Euro-Ladeprämie. Sie erwarten ebenfalls nur einen kurzfristigen Effekt. Langfristige Lösungen scheinen derzeit rar. Dennoch bleibt die Forderung nach günstigen E-Autos und bezahlbarem Ladestrom zentral.
Die deutsche Automobilbranche steht an einem Scheideweg. Nur durch innovative Ansätze und politische Unterstützung könnte sie dem Druck standhalten. Günstige, massentaugliche Elektroautos könnten der Schlüssel zur Zukunft sein. Doch dazu bedarf es in erster Linie einer Anpassung der Rahmenbedingungen, wie konkurrenzfähige Energiekosten und Steuerbelastungen. Ansonsten wandern die Automobilhersteller in Länder ab in denen sie konkurrenzfähig produzieren können.
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