Frankreich sieht Atomenergie als Schlüsselkomponente für eine zukunftsfähige und klimafreundliche Energieversorgung. Dies ist Teil der nationalen Strategie, die darauf abzielt, CO₂-Emissionen zu senken und gleichzeitig eine zuverlässige Energiequelle bereitzustellen. In diesem Kontext hat die französische Atomsicherheitsbehörde ASN die Lebensdauer des ersten französischen Atomkraftwerks um zehn Jahre erweitert, sodass es nun insgesamt 50 Jahre in Betrieb sein kann (Handelsblatt: 21.08.23).
Frankreichs erstes Atomkraftwerk erhält grünes Licht für 50 Jahre Betrieb – und das ist erst der Anfang
Diese entscheidende Ankündigung kam von Energieministerin Agnès Pannier-Runacher, die die Information bei einer offiziellen Veranstaltung in Paris veröffentlichte. Diese Entscheidung zeigt das hohe Maß an Vertrauen, das die französische Regierung in die Sicherheit und Effizienz der Atomkraft hat. Es signalisiert auch die Absicht, Atomenergie als einen langlebigen und nachhaltigen Bestandteil des französischen Energiemixes zu etablieren.
„Das Atomkraftwerk Tricastin 1 ist der erste, der länger als 40 Jahre laufen darf“, bestätigte die Ministerin. Das Kraftwerk liegt in Südfrankreich an der Rhône und hat die Zustimmung für eine verlängerte Betriebszeit erhalten.
Zudem plant Frankreich den Bau von 14 neuen Atomkraftwerken bis 2050 für den Klimaschutz. Wie die Zeitung „Les Échos“ berichtete, will die Regierung die Lebensdauer von 32 weiteren Atomkraftwerken mit 900 Megawatt Leistung ebenfalls verlängern, sofern es die Sicherheit erlaubt.
Frankreichs Atomenergie – Von der Modernisierungen bis zu 60 Jahren Lebensdauer
Aktuell befinden sich 15 französische Atomkraftwerke in einer Modernisierungsphase, und elf haben diesen Prozess bereits erfolgreich abgeschlossen. Nach Abschluss der Arbeiten entscheidet die französische Atomsicherheitsbehörde ASN, ob die überarbeiteten Anlagen weiterhin betrieben können.
Im Zusammenhang mit diesen Modernisierungen hat Energieministerin Agnès Pannier-Runacher eine zusätzliche Initiative ins Leben gerufen. Sie hat den Energiekonzern EDF damit betraut, zu untersuchen, inwieweit es möglich ist, die Leistung der bestehenden Kraftwerke zu steigern. Dieser Schritt könnte wichtige Auswirkungen auf die langfristigen Energie- und Klimapläne des Landes haben.
Das Hauptziel der gegenwärtigen Kontrollen und Upgrades ist die Verlängerung der Betriebszeit der Atomkraftwerke von 40 auf 50 Jahre. Aber die Planung geht bereits weiter. „Es muss aber bereits am nächsten Schritt, dem Übergang von 50 auf 60 Jahre, gearbeitet werden.“ Laut Ministerin könne man die Laufzeit der Anlagen also sogar noch weiter ausgedehnt werden, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter verringern könnte.
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