Energiekrise: Lindner setzt auf französische Atomkraftwerke

Der Vorsitzende der FDP, Christian Lindner, erklärte in der Talkshow mit Sandra Maischberger, dass er vom Machtwort des Bundeskanzlers Olaf Scholz zum AKW-Streit in der Koalition nicht überrascht gewesen sei. Das Gegenteile sei der Fall gewesen, denn er wäre, wie auch Wirtschaftsminister Habeck bereits im Vorfeld, darüber informiert worden. Nach der Entscheidung setzt Lindner jetzt darauf, dass die abgeschalteten französischen Atomkraftwerke so schnell wie möglich ans Netz zurückkehren. Dies sei notwendig, um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern (Welt: 20.10.22).


Lindner hätte neue Brennstäbe gekauft, wen er sich hätte durchsetzen können

Lindner sagte in der Talkshow: „Meine Grundüberzeugung hat sich durch den Beschluss nicht verändert. Wir versuchen aber, gut über die nächsten Winter zu kommen, auch mit der Entscheidung, die jetzt getroffen wurde“. Lindner hätte, wie er sagte, neue Brennstäbe gekauft, wenn er dies alleine entscheiden hätte können.

Lindner setzt bei Maischberger darauf, dass die abgeschalteten französischen Atomkraftwerke so schnell wie möglich an Netz zurückkehren
Lindner setzt bei Maischberger darauf, dass die abgeschalteten französischen Atomkraftwerke so schnell wie möglich ans Netz zurückkehren

FDP-Vorsitzender fordert bei Maischberger erneut ideologiefreie Energiepolitik

Der FDP-Vorsitzende forderte von der Ampelkoalition erneut, die Energiepolitik ideologiefrei anzugehen. Deutschland könne durch „Flüssiggas-Importe weiter dekarbonisiert werden“, sagt Lindner. Trotzdem müsse man aber die Kohlekraftwerke am Netz halten und die französischen Atomkraftwerke müssten so schnell wie möglich wieder ans Netz gehen. Zudem forderte Lindner auch, dass Deutschland seine eigenen Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee und im Land erschließt. „Auch Fracking ist verantwortbar. Es ist sehr tief, das Trinkwasser ist nicht gefährdet und es gibt keine Gefahr für Erdbeben“, sagte er in der Talkshow.

WELT-Herausgeber Stefan Aust unterstützte Lindner in der Talkshow. Er sagte, es sei eine „Illusion, zu glauben, dass man ein Industrieland mit erneuerbaren Energien auf irgendeine Weise versorgen kann“. Aktuell würde 30.000 Windkraftanlagen gerade einmal 3,5 Prozent der Primärenergie abdecken. „Wollen wir 35 Prozent, brauchen wir 300.000 Windräder, sagte Aust. Er verwies darauf, dass Deutschland eine Fläche von 360.000 Quadratkilometer habe und damit auf jedem Quadratkilometer ein Windrad stehen müsste.

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