Energiekosten treiben Erzeugerpreise auf Nachkriegsrekord

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt sind die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte im Dezember des letzten Jahres in Deutschland um 24,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das ist die höchste Steigerung die es bisher in der Bundesrepublik Deutschland bisher gegeben hat. Die Steigerung bezogen auf das ganze Jahr steigt damit im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 Prozent.


Höchster Anstieg seit 1949

Die Erzeugerpreise berücksichtigen alle in Deutschland erzeugten und verkaufte Produkte des Bergbau, der Industrie und der der Energie- und Wasserwirtschaft. Die Preissteigerungen bei den Erzeugerpreisen kommen nach einer gewissen Verzögerung auch beim Endverbraucher an.

Energiekosten treiben Erzeugerpreise auf Nachkriegsrekord. Lagarde gesteht Fehleinschätzung ein sieht allerdings keinen Handlungsbedarf
Energiekosten treiben Erzeugerpreise auf Nachkriegsrekord. Lagarde gesteht Fehleinschätzung ein sieht allerdings keinen Handlungsbedarf

Energiepreise im Dezember um 69 Prozent gestiegen

Haupttreiber für den Anstieg waren die Energiepreise, die im Dezember durchschnittlich 69 Prozent höher als ein Jahr zuvor waren. Ohne die Berücksichtigung der Energiepreise wären die Erzeugerpreise um 10,4 Prozent gestiegen.

Lieferengpässe treiben Kosten für Rohstoffe

Neben den Energiekosten trugen auch Metalle mit einem Anstieg von 36,1 Prozent, Düngemittel mit 63,5 Prozent oder Holzverpackungen mit 66,9 Prozent zur entsprechende Kostensteigerung bei.

Damit trieben die Energiepreise und Lieferengpässe die deutsche Inflationsrate im Dezember mit 5,3 Prozent auf den höchsten Stand seit drei Jahrzehnten.


Inflation in der Eurozone auf höchstem Wert seit Einführung des Euro

Die Verbraucherpreise in der gesamten Eurozone stieg um 5 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Einführung des Euro. Damit liegt die Teuerungsrate weit über dem angestrebten Wert von 2 Prozent der europäischen Zentralbank.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht keinen Handlungsbedarf

Allerdings will EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Geldpolitik noch nicht straffen. Ihrer Meinung nach würde man mit einer Anhebung der Zinsen das Wirtschaftswachstum zu stark bremsen. Laut Lagarde wird die Inflationsrate in diesem Jahr wieder sinken. Kritiker werfen der EZB allerdings immer wieder vor, dass sie die Inflation mit der lockeren Geldpolitik geradezu anheizen würde.


Lagarde gesteht Fehleinschätzung ein

Mittlerweile gibt Lagarde auch zu die Inflation unterschätzt zu haben. Die Inflation in Europa sei aber nicht außer Kontrolle. Es gäbe keinerlei Anzeichen für eine Lohn-Preisspirale, welche die Inflation weiter in die Höhe treiben könnte. Der Hauptreiber der Inflation wären die gestiegenen Energiepreise, sowie die gestiegenen Kosten aufgrund von Lieferengpässen.

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