Elektrobus-Hersteller Proterra insolvent

Der kalifornische Hersteller von Elektrobussen und Anbieter von Batterien sowie Ladeeinrichtungen für große Fahrzeuge, Proterra, hat massive finanzielle Probleme. Das Unternehmen ist zahlungsunfähig und hat Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb läuft momentan noch (heise: 08.08.23).


Elektrobus-Hersteller Proterra hat Gläubigerschutz beantragt

Das Unternehmen aus Kalifornien stellt Elektrobusse für den Stadtverkehr her. Zudem bietet Proterra Batterien mit LG-Zellen und Ladelösungen für Nutzfahrzeuge an. Die Firma hat um Gläubigerschutz gemäß US-Insolvenzrecht Kapitel 11 gebeten.

Nach Bekanntwerden fielen die Aktien von Proterra um 87 Prozent. Trotz der positiven Überschrift „Proterra Announces Strategic Initiatives to Strengthen Financial Position and Sharpen Technology Focus“, findet man auf der Webseite des Unternehmens keine Info über die Insolvenz.

Elektrobus-Hersteller Proterra hat Gläubigerschutz beantragt.  Warum der E-Bus Riese jetzt ums Überleben kämpft
Elektrobus-Hersteller Proterra hat Gläubigerschutz beantragt. Warum der E-Bus Riese jetzt ums Überleben kämpft
Bild: Proterra Inc, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Gerichtsunterlagen enthüllen, dass Proterra über 5.000 Gläubiger hat und ihnen zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde US-Dollar schuldet. Das Vermögen des Unternehmens liegt ebenfalls in dieser Größenordnung. Die geplanten Quartalszahlen wird das Unternehmen nicht mehr veröffentlichen.

Seit Bekanntwerden zählt das 2004 gegründete Unternehmen zu den Pennystocks. Statt eines traditionellen Börsengangs entschied sich Proterra 2021 für eine Fusion mit einer SPAC (Special Purpose Acquisition Company). Eine SPAC sammelt Geld von Investoren und hat ein Börsenlisting, auch ohne aktives Geschäft. Ihr Ziel ist es, sich mit einem nicht-börsennotierten Unternehmen zusammenzutun. Doch SPACs haben nur zwei Jahre Zeit, um ein Unternehmen zu finden. Andernfalls erhalten die Geldgeber ihre Investition zurück. Unter solchem Zeitdruck und mit begrenztem Kapital sind erfolgreiche Investitionen vielleicht nicht einfach.


Proterras Aufstieg und Stolpern: Warum der E-Bus Riese jetzt ums Überleben kämpft

Proterra setzt seit 2010 auf Elektrobusse als Zukunft für den öffentlichen Nahverkehr. Bis März lieferte das Unternehmen über 1050 E-Busse, die insgesamt über 40 Millionen Meilen fuhren. Ab 2018 belieferte Proterra für 1875 Fahrzeuge und Maschinen im Bau- und Bergbau auch andere Hersteller mit Batterien. Seit 2013 setzte Proterra über 1000 Ladestationen mit mehr als 100 Megawatt ein, darunter 4,3 Megawatt in Edmonton, Kanada, und 9 Megawatt in Miami.

Nun benötigt Proterra Investoren oder einen neuen Eigentümer. Der Betrieb läuft so lange, wie das Gericht in Delaware Zugriff auf vorhandene Mittel erlaubt. Proterra hat Rechnungen zu begleichen, etwa für Mitarbeiter und Lieferungen. CEO Gareth Joyce plant, die Geschäftsbereiche des Unternehmens zu teilen, um ihr Potenzial besser auszuschöpfen. Zu Beginn des Jahres entließ Proterra 300 Mitarbeiter und plante, das Werk in Kalifornien bis zum Jahresende zu schließen. Zukünftig sollte nur in South Carolina produziert werden.

„Obwohl unsere elektrischen Fahrzeuge und Akkutechniken branchenführend sind, erlebten wir Herausforderungen im Markt“, äußerte der Unternehmensleiter. Dadurch konnte Proterra nicht alle Bereiche gleichzeitig ausbauen. Somit gehört der Elektrobus-Hersteller zu den vielen Elektrofahrzeug-Unternehmen, die weltweit in letzter Zeit finanzielle Probleme hatten.

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