Bis zum Jahr 2032 müssen in Deutschland alle alten Stromzähler auf digitale Stromzähler umgerüstet werden. Dies ist im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende geregelt. Digitale Stromzähler werden damit Pflicht für alle Stromanschlüsse. Bei Haushalten mit höherem Stromverbrauch wird der digitale Stromzähler noch mit einer Kommunikationseinheit verbunden. Diese Einheit nennt sich dann Smart-Meter oder „intelligenter Stromzähler“. Über die Kommunikationseinheit kann der Smart-Meter permanent Daten mit dem Netzbetreiber austauschen. Die Umrüstung ist verpflichtend, man kann den Einbau also nicht verweigern.
In Österreich sollten bis zum Jahr 2021 vier von fünf Haushalten auf Smart Meter umgerüstet werden. Man ist hier aber wegen der Verfügbarkeit der Zähler im Verzug. Weigert man sich, den entsprechende Umbau vorzunehmen, wird dem betroffenen Haushalt der Strom abgestellt.
Auch in Deutschland hat der flächendeckende Umbau bereits begonnen. In Schleswig Holstein wurden bereits mehr als 140.000 Haushalte umgerüstet und einzelne kleinere Netzbetreiber wie die Stadtwerke Lindau und die Bayernwerk AG haben mit der Umrüstung begonnen. Man kann davon ausgehen, dass es sich hier um einen Testbetrieb handelt um die Umrüstung im großen Umfang vorzubereiten.
Was ist ein digitaler Stromzähler?
Beim digitalen Stromzähler gibt es keinen großen Unterschied zum analogen Stromzähler mit Drehscheibe. Der digitale Stromzähler hat ein kleines Display und zeigt die digital erfassten Daten zum Stromverbrauch dort digital an. Über digitale Stromzähler erfolgt kein Datenaustausch. Die Ablesung erfolgt wie bisher auch.
Was ist ein Smart-Meter?
Ein Smart-Meter ist zunächst auch nur ein digitaler Stromzähler. Allerdings ist dieser Stromzähler mit einem ein zusätzliches Kommunikationseinheit verbunden. Diese Kommunikationseinheit tauscht Daten mit dem Netzbetreiber aus und soll in der Lage sein, einzelne elektrische Geräte z.B. über ein Smart-Home System zu steuern. So soll es möglich werden, dass einzelne Verbraucher automatisiert einschalten, wenn es im Netz ein Stromüberangebot gibt. Stromtarife mit geringeren Preisen bei Stromüberangebot gibt es allerdings nicht. Smart-Meter messen den Stromverbrauch und senden die Daten an den Netzbetreiber.
Welche Haushalte bekommen einen Smart-Meter?
Für alle Haushalte mit einem Stromverbrauch über 6.000 KWh pro Jahr wird der Einbau eines Smart-Meters verpflichtend. Haushalte die im Verbrauch unter diesem Wert liegen erhalten einen digitalen Stromzähler, können aber auch freiwillig einen Smart-Meter einbauen lassen.
Die 6000 KWh pro Jahr decken sich mit dem Wert, der auch im Energiewirtschaftsgesetz zur Limitierung des Strombezugs, bei zu wenig Strom im Netz steht. Zufall ist das wohl eher nicht. Ist diese Schalteinrichtung erst einmal im Haus installiert, kann der Netzbetreiber vermutlich den Strombezug auch drosseln oder eventuell sogar ganz abstellen. Das wird man so aber nicht kommunizieren.
Welche Kosten fallen an?
Der digitale Stromzähler kostet eine jährliche Gebühr von ca. 20€ im Jahr.
Beim Smart Meter sollen die jährlichen Kosten verbrauchsabhängig sein. Bei einem Stromverbrauch bis zu 2.000 KWh pro Jahr soll er 23€ kosten, danach geht es gestaffelt weiter. Bei einem Pflichteinbau ab 6000 KWh pro Jahr fallen bereits 130€ Jahresgebühr an. Für Betreiber von Solaranlagen, Nachtspeicheröfen Heizsystemen mit Wärmepumpe oder einer Wallbox für Elektroautos fallen noch zusätzliche Gebühren an. Vermutlich werden bei diesen Anlagen schon Schalteinheiten verbaut, über die es dem Netzbetreiber möglich ist diese fernzusteuern. Diese Möglichkeit wurde vom Wirtschaftsminister Altmaier „Spitzenglättung“ genannt. Weiterhin fallen noch Einbaugebühren und eventuelle Umbaukosten, wenn der neue Zähler nicht in den vorhandenen Bauraum passt, an. Eine Tabelle mit den bereits bekannten Gebühren finden Sie hier.
Ist das Argument Kosten bzw. Strom sparen stichhaltig?
Aktuell argumentiert man damit, dass diese neue Zählergeneration dem Verbraucher helfen soll Strom zu sparen. Es erschließt sich uns aber nicht, warum eine Waschmaschine oder irgend ein anderes elektrisches Gerät weniger Strom brauchen soll, nur weil man jetzt einen modernen Stromzähler hat. Auf jeden Fall erhöhen sich durch die Zählergebühr erst einmal die Kosten. Bei einem Pflichteinbau eines Smart-Meters ab 6000 KWh pro Jahr muss man bei einem Strompreis von 33ct/KWh schon mindestens 5% des bisherigen Strombezugs sparen, um keine höheren Kosten zu haben. Für die ursprünglich erwähnten variablen Strompreise d.h. geringere Preise bei Stromüberschuss und höhere bei Stromunterdeckung gibt es allerdings keine Tarife. Aber ein solcher Zähler macht für den Verbraucher nur Sinn, wenn die Strompreise variabel sind. Selbst wenn die Strompreise variabel sind, muss die Spanne recht groß sein, um die Zusatzkosten einsparen zu können. Offensichtlich sehen das nur wenige Journalisten genau so wie wir. Die Mainstream-Medien verbreiten allesamt die Mär, dass man durch den Einbau dieser Zähler Strom sparen kann. Wie das genau gehen soll wird aber nicht erklärt.
Zugriff auf einzelne Stromverbraucher zur Netzstabilisierung
Das übergeordnete Ziel bei der Installation dieser Steuereinheiten ist es eine Blackout zu verhindern, wenn die Ökostromanlagen nicht in der Lage sind, den aktuellen Bedarf an Strom zu produzieren. Mit der Abschaltung von immer mehr Kohle- und Atomkraftwerken wird das europäische Stromnetz immer instabiler. Über eine partielle Abschaltung einzelner Verbraucher können die Netzbetreiber stabilisierend eingreifen bevor das ganze Netz kollabiert. Wie instabil das europäische Stromnetz bereits ist, können Sie in unseren Artikeln Blackout in Europa in letzter Sekunde verhindert und Frankreich kurz vor Blackout lesen.
Mit dieser Eingriffsmöglichkeit stellt man unser marktwirtschaftliches System auf den Kopf. Bisher mussten die Netzbetreiber die Nachfrage nach Strom jederzeit mit dem Einsatz entsprechender Regelenergie zur Verfügung stellen. Unter Regelenergie versteht man eine Leistungsreserve, die jederzeit kurzfristig zur Verfügung gestellt werden kann. Bestimmte Kraftwerke laufen deshalb gedrosselt, um bei höherer Nachfrage mehr Strom produzieren zu können. Regelenergie können aber nur konventionelle Kraftwerke zur Verfügung stellen. Denn nur diese sind in der Lage, wetter- und tageszeitunabhängig jederzeit Strom nach Bedarf zu erzeugen. Je mehr Kohle-und Atomkraftwerke vom Netz gehen, um so unzuverlässiger ist die Regelenergiereserve. Windkraft-und Solaranlagen können bei höherem Bedarf nicht mehr Strom erzeugen als es die aktuelle Wetterbedingungen bzw. Tageszeit gerade zulässt.
Mit den intelligenten Stromzählern soll sich jetzt der Verbraucher an der aktuellen Stromproduktion orientieren. Kann nicht genügend Strom produziert werden, wird der Strombezug gedrosselt oder eventuell sogar ganz abgeschaltet. Das ist reine Planwirtschaft und diese hat bisher noch in keinem Land wirklich funktioniert. Die Smart-Meter bzw. „intelligenten Stromzähler“ sind das Einfallstor zum planwirtschaftlichen Verteilen eines zu geringem Stromangebots, z.B. dann wenn bei einer Dunkelfluate die Ökoenergieanlagen nicht mehr genug Strom produzieren und die verbliebenen Atom-und Kohlekraftwerke diese Deckungslücke nicht mehr schließen können.
Sind Smart-Meter sicher gegen Hackerangriffe?
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bescheinigt dass Smart-Meter mit entsprechender Zertifizierung bezüglich der Datenübertragung sicher sind, sofern die geltenden Verordnungen eingehalten werden.
Mal ganz ehrlich, wann hatte eine staatliche Behörde einen Know-how-Vorsprung gegenüber professionellen Hackern? Die NSA hat sogar das Handy der Bundeskanzlerin unbemerkt gehackt. Ein solches Statement sehen die Hacker wohl eher als Herausforderung an. Hier wird eine weitere Tür für einen flächendeckenden Blackout aufgemacht. Man darf gespannt sein wie lange es dauern wird bis die ersten Smart-Meter gehackt wurden.