Commerzbank streicht 3.900 Stellen – Sozialplan soll Umbau abfedern

Die Commerzbank baut bis 2028 rund 3.900 Stellen ab. In Deutschland sind etwa 3.000 Arbeitsplätze betroffen. Vorstand und Betriebsrat haben sich nun auf einen Rahmenplan geeinigt. Ziel der Einigung ist eine sozialverträgliche Umsetzung des Stellenabbaus im Rahmen des Transformationsprogramms „Momentum“. Altersteilzeit, Vorruhestand und freiwillige Abfindungen sollen Kündigungen vermeiden und Beschäftigten Perspektiven bieten (zeit: 15.05.25).


Sozialplan für deutsche Standorte steht

Im Vorfeld der Hauptversammlung in Wiesbaden informierte die Commerzbank über den Rahmensozialplan. Dieser sieht vor, dass vor allem ältere Beschäftigte durch Vorruhestandsangebote oder Modelle der Altersteilzeit unterstützt werden. Wer sich freiwillig für einen Abgang entscheidet, kann eine Abfindung erhalten. Die Personalvorständin Sabine Mlnarsky unterstrich: „Mit den Regelungen schaffen wir die Voraussetzung dafür, die Ziele von ‚Momentum‘ sozialverträglich in Deutschland umzusetzen.“

Commerzbank streicht bis 2028 rund 3.900 Stellen, davon 3.000 in Deutschland – Fokus auf Verwaltungsumbau und Digitalisierung
Commerzbank streicht bis 2028 rund 3.900 Stellen, davon 3.000 in Deutschland – Fokus auf Verwaltungsumbau und Digitalisierung

Die Maßnahmen richten sich gezielt an Mitarbeitende in Bereichen, in denen Strukturen verschlankt werden. Der Konzern reagiert damit auf steigende Kosten, den zunehmenden Wettbewerbsdruck im Privatkundensektor und den wachsenden Bedarf an digitalen Lösungen.

Einigung mit dem Betriebsrat als Signal

Auch der Gesamtbetriebsrat bewertet das Verhandlungsergebnis positiv. Der Vorsitzende Sascha Uebel erklärte: „Es ist gut, dass wir das Rahmenwerk so zügig vereinbart haben. So können wir die Interessen der Mitarbeitenden in den weiteren Verhandlungen angemessen berücksichtigen.“ Die Details der Maßnahmen werden bis Oktober in einzelnen Geschäftsbereichen festgelegt. Ziel bleibt, allen Betroffenen faire Angebote zu machen und Härten zu vermeiden.

Im Zentrum stehen dabei nicht nur betriebswirtschaftliche Ziele, sondern auch soziale Verantwortung. Die Commerzbank strebt an, durch transparente Prozesse und verlässliche Rahmenbedingungen Vertrauen zu erhalten – intern wie extern.

Stellenabbau konzentriert sich auf Verwaltung

Rund 20.000 Vollzeitkräfte arbeiten derzeit in Deutschland für die Commerzbank. Der geplante Personalabbau betrifft hauptsächlich die Verwaltung. Andere Länder bleiben vom Stellenabbau größtenteils unberührt. Der internationale Personalbestand soll bei rund 36.700 Beschäftigten stabil bleiben, da parallel neue Jobs im Ausland entstehen.

Die Commerzbank plant somit einen Umbau ihrer deutschen Inlandsstruktur, ohne dabei das globale Geschäft zu schwächen. Diese Strategie verbindet Effizienzsteigerung mit gezielten Investitionen in Wachstumsmärkte und digitale Technologien. Der Fokus liegt klar auf Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit.


Commerzbank setzt auf Digitalisierung und Effizienz

„Momentum“ steht nicht nur für Einsparungen, sondern auch für Investitionen. Die Commerzbank will Prozesse verschlanken und zugleich digitale Angebote ausbauen. Der Strukturwandel betrifft daher nicht nur Stellen, sondern auch Arbeitsabläufe, Technik und Servicekanäle. Der Konzern reagiert damit auf sich verändernde Kundenbedürfnisse sowie regulatorische Anforderungen.

Die nächsten Monate bringen konkrete Schritte. Der Rahmensozialplan bildet dafür die Grundlage. Ob die Umsetzung reibungslos verläuft, hängt maßgeblich vom Verlauf der weiteren Verhandlungen ab. Fest steht: Die Commerzbank steht vor einer der größten personellen Umstellungen ihrer Geschichte – getragen von dem Anspruch, wirtschaftlich zu bleiben und zugleich verantwortungsvoll zu handeln.

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