Blackout in Europa in letzter Sekunde verhindert

Blackout in Europa gerade noch verhindert

Am 8. Januar kam es im europäischen Stromverbund zur zweit schwersten Instabilität seit dem 4. November 2006. Durch die Abschaltung zweier Hochspannungsleitungen in Deutschland fiel damals die Netzfrequenz unter die kritische Marke von 49,8 Hz. Dies führte in ganz Europa, bis nach Marokko, zu einem Stromausfall der mehrere Stunden dauerte. Am Freitag ist dies zum Glück nicht passiert, es war aber ganz knapp davor. Ein Blackout in Europa wurde im letzten Moment gerade noch verhindert.

Blackout in Europa in letzter Sekunde verhindert
Blackout in Europa in letzter Sekunde verhindert

Netzfrequenz fällt unter kritischen Wert

Ein Abfall der Frequenz um mehr als 0,2 Hz klingt zunächst nicht nach viel. Diese Abweichung kann jedoch zu massiven Schäden an den Turbinen der Kraftwerke führen. Eine Gegensteuerung muss innerhalb einer Sekunde erfolgen. Das machen in den Schaltzentralen der Übertragungsnetzbetreiber meist Computer. Ist die Frequenz innerhalb der sehr kurzen Zeitspanne nicht stabil in ihrer Bandbreite von +/- 0,2 Hz, erfolgt eine vollautomatische Abschaltung der Kraftwerke.


Stromausfall in Rumänien – fast Blackout in Europa

Ursache für den Frequenzabfall war ein Stromausfall in Rumänien. Dieser wurde vermutlich durch eine überhitzte Leitung oder einen defekten Transformator ausgelöst. Aufgrund der starken Frequenzabweichung trennten die computergesteuerten Schaltzentralen das komplette osteuropäische Netz automatisch ab. Dadurch waren Rumänien, Serbien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien bis zur Türkei vom restlichen europäischen Stromverbund getrennt . Durch diese Abtrennung kam es dann zur Unterversorgung im restlichen europäischen Stromnetz. Ein Blackout in Europa musste jetzt binnen weniger Sekunden durch die vernetzten Schaltzentralen länderübergreifend verhindert werden.

Stromnetz in ganz Europa instabil

In Frankreich erfolgte eine Zwangsabschaltung industrieller Großverbraucher mit einer Gesamtleistung von 1300 MW. Außerdem riefen die französischen Netzbetreiber die Bevölkerung auf elektrische Geräte auszuschalten und Strom zu sparen. Auch in Italien stellten die Netzbetreiber die Versorgung von Unternehmen mit einem Bedarf von rund 1000 Megawatt ein. Die österreichischen Netzbetreiber riefen die gesamten verfügbaren Kraftwerkskapazitäten ab. Damit hat man versucht das Netz zu stützen und die Frequenz wieder schrittweise an die 50 Hertz heranzuführen. Nach ca. einer Stunde war das europäische Stromnetz dann wieder stabil.

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