Die Bundesnetzagentur hat rund 700 Firmen abgemahnt. Der Grund: Verzögerungen beim flächendeckenden Einbau von Smart Metern. Die Abmahnung betrifft Unternehmen, die den offiziellen Zeitplan nicht einhalten (t-online: 21.02.25).
Verzögerungen trotz Abmahnung
Bis 2032 sollen alle Haushalte in Deutschland mit einem intelligenten Stromzähler ausgestattet sein. Doch der Einbau bleibt weit hinter den Vorgaben zurück. Jetzt greift die Bundesnetzagentur (BNetzA) ein.

Etwa 700 Unternehmen erhielten eine offizielle Abmahnung. Betroffen sind jene Firmen, die für den Betrieb der Messstellen zuständig sind.
Ziele und Realität klaffen auseinander
Laut Plan müssen bis Ende 2025 mindestens 20 Prozent der Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 kWh sowie Betreiber von Solaranlagen mit einer Leistung zwischen 7 und 100 kW ein Smart Meter erhalten. Bis 2028 soll die Quote auf 50 Prozent steigen. Ende 2030 sollen dann 95 Prozent der betroffenen Haushalte und Betriebe ausgestattet sein.
Doch diese Zielmarken scheinen unerreichbar. Knapp 500 der 879 Messstellenbetreiber haben bislang keinen einzigen Smart Meter installiert. „Bei rund 200 weiteren liegt die Quote unter 13 Prozent.“ Die Zahlen zeigen, dass viele Unternehmen den gesetzlichen Vorgaben nicht folgen. Trotz der Abmahnungen setzen einige Firmen den Rollout nur zögerlich um.
Bundesnetzagentur erhöht den Druck
Um den Ausbau zu beschleunigen, setzt die Bundesnetzagentur auf strengere Maßnahmen. Laut „Spiegel“ drohen säumigen Unternehmen Zwangsgelder. Zudem wurden Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Eine dieser Empfehlungen sieht vor, dass Unternehmen Partnerschaften eingehen, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Konsequenzen für Verbraucher
Die schleppende Umsetzung hat Folgen. Ohne Smart Meter können neue Stromtarife und innovative Netzdienste nicht effizient genutzt werden. Insbesondere Verbraucher mit Solaranlagen oder Wärmepumpen profitieren von intelligenten Messsystemen. Doch solange der Rollout stockt, bleibt das Potenzial ungenutzt.
Die Bundesnetzagentur wird die Entwicklung weiter beobachten. Sollten sich die Verzögerungen fortsetzen, könnten weitere Abmahnungen und Sanktionen folgen.
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