E-Autos im ADAC-Kostenvergleich: Diesel und Benziner schneiden besser ab

Im aktuellen ADAC-Kostenvergleich schneiden Elektroautos oft schlechter ab als Benziner und Diesel. Obwohl das Laden von Strom in Deutschland günstiger ist als das Tanken, zeigt eine neue Statistik des ADAC, dass E-Autos in der Gesamtkostenrechnung häufig verlieren. Der entscheidende Faktor ist der hohe Wertverlust von Elektroautos. „Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, liegen je nach Modell manchmal Elektroautos vorn, meist aber das vergleichbare Modell als Benziner oder Diesel“, erklärt der ADAC. Die Berechnungen basieren auf den Listenpreisen der Modelle im April 2024. Der Wegfall der Kaufprämien für E-Autos trifft diese besonders hart, während einige Hersteller versuchen, dies mit Sonderprämien auszugleichen (focus: 17.05.24).


ADAC-Kostenvergleich: Warum Elektroautos trotz niedriger Betriebskosten verlieren

Unterm Strich gelten Elektroautos wegen ihrer niedrigeren Betriebskosten immer noch als günstigere Form der Fortbewegung. Vor allem, wenn man in der eigenen Garage mit Solarstrom vom Dach lädt oder flexible Stromtarife nutzt. Häufiges Schnellladen an öffentlichen Säulen treibt jedoch die Kosten schnell in die Höhe.

ADAC-Kostenvergleich: Warum Elektroautos trotz niedriger Betriebskosten im langfristigen Kostencheck verlieren
ADAC-Kostenvergleich: Warum Elektroautos trotz niedriger Betriebskosten im langfristigen Kostencheck verlieren

Der ADAC-Kostenvergleich zeigt, dass Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern aufgrund ihres hohen Wertverlustes oft schlechter abschneiden. Die volatile Preisgestaltung der Hersteller, die aktuell auf den Restwert drückt, könnte sich bis Ende 2024 konsolidieren. Dann würden die Prognosen für eine fünfjährige Haltedauer der Elektroautos wieder besser ausfallen.

Flut an Leasing-Rückläufern

Der Rückgang der Restwerte aller Antriebsarten überrascht Dieter Fess von Bähr & Fess Forecasts nicht. „Die Restwerte aller Antriebsarten sind gesunken im Vergleich zu den Coronajahren“, betont er. Besonders betroffen sind Elektroautos und Plug-In-Hybride. Gründe sind die Flut an zurückkommenden Leasingfahrzeugen und die schwache Nachfrage nach gebrauchten E-Autos. Dies stellt ein hohes Risiko für Flotten dar, die E-Autos entweder leasen oder gar nicht erst anschaffen. Deutsche Premium-Hersteller wie Audi, Mercedes, Porsche und BMW sind besonders betroffen. „Aktuell befinden sich die Restwerte von einigen Premium E-Autos im freien Fall“, so Fess. Dies schreckt sowohl Gebrauchtwagen- als auch Neuwagenkäufer ab.

Für die deutschen Premium-Hersteller ist die Situation besonders belastend, da viele Gewerbekunden leasen. Die Leasingraten müssten eigentlich niedrig sein, um auf Stückzahlen zu kommen. Ein niedriger Restwert steht dem jedoch entgegen. Einzig die Technologieoffenheit könnte hier Abhilfe schaffen, um aus dem Dilemma herauszukommen. Der Rückgang der Prämien hat die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen nicht stagnieren lassen, sondern sogar rückläufig gemacht.


Zukunftsprognosen und Technologieoffenheit

Die Zukunft bleibt unsicher. Strompreise werden voraussichtlich nicht sinken, während Elektroautos günstiger und effizienter werden. Die unklare Gesetzeslage erschwert die Situation zusätzlich. „Wenn das Verbrennerverbot aufgehoben wird, könnten sich drastische Veränderungen ergeben“, erklärt Fess. Der aktuelle Trend hält an, da die Nachfrage nach E-Autos zurückgegangen ist. „Technologieoffenheit scheint der einzige Weg aus diesem Dilemma“, betont Fess.

Auf der einen Seite wird Strom in absehbarer Zeit nicht wesentlich günstiger, eher sogar teurer. Auf der anderen Seite werden Elektroautos effizienter und preiswerter. Dies hängt auch stark von der gesetzlichen Lage ab. Sollten Verbrennerverbot und CO₂-Besteuerung erneut diskutiert oder sogar aufgehoben werden, könnten sich innerhalb kürzester Zeit drastische Änderungen im Kostenvergleich ergeben.

Beim Vergleich der reinen Betriebskosten hat das E-Auto in Deutschland meist die Nase vorn. Je weniger an teuren öffentlichen Säulen geladen wird, desto größer der Vorteil. In der langfristigen Gesamtkostenrechnung inklusive Wertverlust schneiden jedoch Benziner, Diesel oder Hybride häufig besser ab. Dies ist jedoch eine Momentaufnahme. Eine höhere CO₂-Besteuerung ab 2027 könnte Verbrenner stark verteuern. Mehr Erfahrungswerte mit E-Autos und deren Batterien könnten den Restwert-Unterschied zwischen den Antriebsarten verringern. Der hohe Wertverlust stellt insbesondere deutsche Autobauer vor Herausforderungen, deren Preismodell nun ins Wanken gerät.

Letztlich bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte und gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterentwickeln. Die Elektromobilität hat das Potenzial, langfristig die günstigere und umweltfreundlichere Alternative zu werden, vorausgesetzt, die Herausforderungen können gemeistert und die Restwerte stabilisiert werden.

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