Zwickau: Energieversorger baut Ladesäulen wieder ab

Der Zwickauer Energieversorger ZEV muss zahlreiche E-Ladesäulen abbauen. Bald wird die Ladeinfrastruktur in der Stadt spürbar reduziert sein. Neue EU-Vorgaben machen den Schritt notwendig. Eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes verbietet es Netzbetreibern, öffentliche Ladestationen zu betreiben. „In den kommenden Wochen beginnt der Rückbau von insgesamt zehn Ladepunkten für E-Fahrzeuge in Zwickau“, erklärte eine ZEV-Sprecherin (tag24: 10.11.24).


Gesetzliche Regelungen bremsen ZEV aus

Hintergrund der Maßnahme ist eine EU-Richtlinie, die eine Entflechtung der Rollen von Netzbetreibern und Ladeinfrastruktur-Anbietern fordert. Ziel ist es, den Wettbewerb im Bereich der Ladeinfrastruktur zu fördern und die Unabhängigkeit der Netzbetreiber sicherzustellen.

Auswirkungen der EU-Richtlinie auf die Ladeinfrastruktur in Zwickau. ZEV muss E-Ladesäulen abbauen, um den Vorgaben gerecht zu werden
Bild: KI-generiert

Da die ZEV ihr Netz nicht in eine separate Tochtergesellschaft ausgegliedert hat, muss sie sich aus dem Betrieb der Ladestationen zurückziehen. Dies trifft vor allem E-Autofahrer in Zwickau, die künftig weniger Ladepunkte zur Verfügung haben. Betroffen sind zwei Schnellladepunkte und 16 Normal-Ladepunkte. Darunter befinden sich auch Standorte, die erst kürzlich auf den neuesten Stand gebracht wurden, etwa an der Bahnhofstraße 5 und an der Audistraße 12 beim August Horch Museum.

E-Autofahrer müssen sich auf Einschränkungen einstellen

Aktuell führt die ZEV Gespräche mit potenziellen Betreibern, um Alternativen zu finden. Einige Ladepunkte könnten erhalten bleiben, wenn neue Betreiber einspringen. Dennoch bleibt der Rückzug ein schwerer Rückschlag für die Elektromobilität in der Region. Nutzer der Ladestationen müssen künftig Umwege und längere Ladezeiten einplanen. Gerade in einer Zeit, in der Elektromobilität an Bedeutung gewinnt, wirkt die gesetzliche Einschränkung als Bremse für die geplante Entwicklung.

ZEV bedauert den Abbau der Ladepunkte

Dominik Wirth, der kaufmännische Geschäftsführer der ZEV, äußerte sich enttäuscht über die Situation: „Wir bedauern es sehr, dass wir uns aus dem Bereich der Elektromobilität zurückziehen müssen.“ Über Jahre hinweg hat ZEV in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert und damit eine Vorreiterrolle eingenommen. Die gesetzliche Vorgabe zwingt das Unternehmen jedoch zum Handeln. Der Rückzug geschieht nicht freiwillig, sondern als Reaktion auf die bindende Gesetzeslage, der sich kein Netzbetreiber entziehen kann.


Zukunftsperspektiven und Hoffnung auf neue Betreiber

Die Entwicklungen werfen Fragen für die Zukunft der Elektromobilität in Zwickau auf. ZEV hofft, dass bald neue Betreiber die Ladestationen übernehmen und damit die Versorgung der E-Autofahrer sicherstellen. Gleichzeitig muss geprüft werden, wie die Stadt Zwickau den Ausbau der Ladeinfrastruktur künftig fördern kann, um ihre Klimaziele zu erreichen. Die kommenden Wochen bleiben entscheidend, um Lösungen für die entstandenen Versorgungslücken zu finden. Kooperationen mit interessierten Anbietern und innovative Ansätze könnten eine Schlüsselrolle spielen, um die Elektromobilität in der Region wieder voranzubringen.

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