Deutschland meldet Rekorde beim Windkraftzubau, doch die erzeugte Energie hinkt weiter hinterher. Laut der Auswertung aktueller BDEW‑ZSW‑Daten lieferten On‑ und Offshore‑Anlagen im ersten Halbjahr nur 61 TWh, ein Rückgang um fast 20 Prozent – obwohl die installierte Leistung erneut wuchs. Diese Diskrepanz zeigt, wie wenig die glänzenden Kapazitätszahlen über den realen Nutzen aussagen (bdew: 15.07.25)
Ausbau im Fokus – Diskrepanz beim Strom
Regierung und Fachpresse verbreiten monatlich neue Zubau‑Höchstwerte. 2024 kamen über 3 GW Onshore-Leistung hinzu, Anfang 2025 weitere 2 GW. Trotzdem rutschte die Halbjahresproduktion auf 61 TWh und blieb damit 13 TWh unter dem Vorjahreswert. Mehr Windräder bedeuten also längst nicht automatisch mehr Strom.

Diskrepanz zwischen Rekordmeldungen und Realität
Rekorderzeugungstage dominieren die Schlagzeilen, doch meist fehlen Kontext und Bedarfsabgleich. Spitzenmengen treten selten auf, landen häufig zu Negativpreisen im Ausland und erzeugen dabei zusätzliche Kosten. So entsteht eine weitere Diskrepanz zwischen medialer Erfolgsstory und energiewirtschaftlicher Wirklichkeit.
Netzengpässe verhindern Effizienz
Überforderte Leitungen verschärfen das Problem. Allein im ersten Quartal 2024 mussten über 2 TWh Windstrom abgeregelt werden. Große Trassenprojekte stocken, und kurzfristige Lösungen wie Dynamic Line Rating kommen kaum voran. Die Kluft zwischen theoretischer Ausbauleistung und nutzbarem Strom wird so immer größer.
Ausbau ist nicht gleich Versorgung
Windkraft wächst – auf dem Papier. Ohne ehrliche Bilanz aus Kapazität, realer Produktion und verwertbarem Strom bleibt die Diskrepanz bestehen und untergräbt Vertrauen in die Energiewende.
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