VW und Renault: Gespräche zur gemeinsamen Entwicklung eines günstigen E-Autos eingestellt

Der Ausbau der Elektromobilität in Deutschland stockt weiter. Nun haben auch VW und Renault Gespräche zur gemeinsamen Entwicklung günstiger Elektroautos beendet. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf „vier mit der Situation vertraute Quellen“. Trotz bereits geklärter technischer Details seien die Verhandlungen abgebrochen worden. Auf Anfrage der Berliner Zeitung wollte sich VW-Pressesprecher Pietro Zollino nicht näher zu den Berichten äußern. „Ein Statement zu möglichen Aussagen eines Wettbewerbers geben wir nicht ab“, so Zollino (berliner-zeitung: 18.05.24).


Rückschlag für VW: Pläne für günstige Elektroautos gescheitert

Volkswagen prüft derzeit verschiedene Optionen, um das Produktportfolio im Bereich der vollelektrischen Einstiegsmobilität preislich weiter nach unten zu erweitern. „Ein wichtiges Kriterium ist dabei die wirtschaftliche Machbarkeit“, erläutert Zollino. Diese schien in der Zusammenarbeit mit Renault nicht gegeben zu sein.

Gespräche eingestellt: VW und Renault beenden Projekt für die gemeinsame Entwicklung eines kostengünstigen Elektroautos
Gespräche eingestellt: VW und Renault beenden Projekt für die gemeinsame Entwicklung eines kostengünstigen Elektroautos
Bild: KI-generiert

Der Abbruch der Gespräche zwischen Volkswagen und Renault ist ein weiterer Rückschlag für den Ausbau der Elektromobilität in Deutschland. Die Ampelregierung plant, bis 2023 15 Millionen Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Dieses Ziel rückt jedoch in immer weitere Ferne.

Elektroauto-Krise: Warum die Nachfrage in Deutschland dramatisch einbricht

Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland geht weiter zurück. Laut einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) stammen 57 Prozent aller weltweit verkauften Elektro-Pkw 2023 aus chinesischer Produktion. In China ist mehr als jedes dritte Auto entweder voll- oder teilelektrifiziert. In Deutschland hingegen sinkt der Anteil an Elektroautos seit dem Förderungsstopp durch Wirtschaftsminister Robert Habeck im vergangenen Winter. Im ersten Quartal 2024 wurden laut Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts 81.337 Elektroautos neu zugelassen, was einem Rückgang von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Allein im März wurden mehr als ein Viertel weniger E-Autos zugelassen als im Vorjahresmonat.

Ein Grund für die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos sind die im Vergleich zu anderen Antriebsarten hohen Preise. Ein Elektroauto kostet derzeit in der Regel noch deutlich mehr als ein Verbrenner. Das populärste Elektroauto, Tesla Model Y, kostet momentan ab 44.990 Euro, und unter 30.000 Euro Kaufpreis gibt es nur eine Handvoll Modelle. Das günstigste Modell von Volkswagen, der VW ID.3, kostet derzeit rund 40.000 Euro. Zum Vergleich: der chinesische Hersteller BYD bietet mittlerweile erstmals ein Elektroauto für 9.000 Euro an.


Elektromobilität: Warum Deutschland den Anschluss verliert

Deutschland verliert zunehmend den internationalen Anschluss bei der Elektromobilität. Während andere Länder wie China durch attraktive Angebote und eine starke Nachfrage die Elektromobilität vorantreiben, bleiben hierzulande Herausforderungen wie die unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur und die hohen Preise bestehen. Dies hat zur Folge, dass die ehrgeizigen Ziele der deutschen Regierung kaum erreichbar scheinen.

Die gescheiterten Verhandlungen zwischen Volkswagen und Renault verdeutlichen die Schwierigkeiten im deutschen Elektromobilitätsmarkt. Die wirtschaftliche Machbarkeit stellt eine große Hürde dar, die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern kompliziert. Die Nachfrage sinkt, während die Konkurrenz aus dem Ausland wächst. Deutschland steht vor der Herausforderung, diese Probleme zu lösen, um nicht den Anschluss zu verlieren und die Klimaziele zu erreichen.

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