Viele mögen den ID.Buzz, aber kaum jemand kauft ihn. VW setzt auf neue Varianten wie den GTX und auf Verkäufe in Nordamerika. Der VW ID.Buzz kommt beim Publikum gut an: Zwei Mal in Folge gewann der Elektro-Bulli bei der Best-Cars-Leserwahl von auto motor und sport in der Kategorie Vans. Fans mussten auf das Serienauto lange warten: 2017 stellte der damalige VW-Chef Herbert Diess das Projekt in Kalifornien vor. Seit 2022 rollt er im Werk Hannover vom Band (faz: 29.07.24).
ID.Buzz: Beliebter E-Van mit Absatzproblemen
Seit 2022 rollt der ID.Buzz im Werk Hannover vom Band. Doch so richtig in Schwung kam der elektrische Van bisher nicht: VW Nutzfahrzeuge produzierte im Vorjahr 29.300 Elektroautos. Das entspricht einem Elektro-Anteil von 7,1 Prozent.
Vom Ziel, 2024 über 40.000 ID.Buzz zu verkaufen, scheint die Marke ein gutes Stück entfernt: 14.600 ID.Buzz verkaufte VW Nutzfahrzeuge im ersten Halbjahr, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). „Käufer empfinden den Wagen als außerordentlich gelungen, aber im Preis ist er eine Katastrophe und deswegen nicht absetzbar“, zitiert die FAZ einen Händler.
VW ID.Buzz: Teuer, aber jetzt mit neuen Modellen
Mindestens 60.892 Euro kostet der Fünfsitzer in Deutschland. Die Transporterversion Cargo gibt es inklusive VW-eigener Elektroprämie für 55.591 Euro. „Die Hälfte der verkauften Fahrzeuge sind Cargos,“ erklärte VW-Nutzfahrzeuge-Chef Carsten Intra im April gegenüber auto motor und sport.
Auf die Kritik am Preis reagiert VW mit einem neuen Einstiegsmodell: Dieses Jahr soll eine Version mit 62-kWh-Akku auf den Markt kommen. Die bisherige Einstiegsversion hat einen 79-kWh-Akku und 460 Kilometer Reichweite. Eine Version mit längerem Radstand und dritter Sitzreihe ist bereits verfügbar. Im zweiten Halbjahr kommt zudem das neue Topmodell GTX mit zweitem Motor an der Vorderachse und 340 PS auf den Markt. „Darüber hinaus werden wir mit dem ID. Buzz nach Nordamerika zurückkehren. Und wir starten in einigen Märkten in Asien,“ erklärte ein Sprecher von VW Nutzfahrzeuge. Absatzzahlen kommentierte der Hersteller nicht, verweist jedoch darauf, dass der ID.Buzz „zu den meistverkauften Elektrofahrzeugen im Konzern“ gehört.
ID.Buzz: Absatzzahlen enttäuschen trotz neuer Modelle
Zumindest in Deutschland bleibt der Absatz des Elektro-Bullis überschaubar: Im ersten Halbjahr 2024 gab es 1.776 neue Zulassungen des ID.Buzz. Insgesamt kamen von Januar bis Juni dieses Jahres 29.213 neue Elektro-VW auf die Straßen. Selbst der weit teurere Audi Q8 E-Tron erreichte im selben Zeitraum mit 3.244 Einheiten doppelt so viele Neuzulassungen.
VW verkauft nicht so viele ID.Buzz wie erhofft. Neue Versionen sollen für mehr Nachfrage sorgen – doch gerade in der reizvollsten Version mit langem Radstand und kräftigem Allradantrieb wird der Elektro-Bulli noch teurer als ohnehin schon. Günstiger wird eine Variante mit kleinerem Akku – damit dürfte die Reichweite jedoch bei unter 400 km liegen.
Lesen Sie auch:
- E-Autos im Luxussegment: Hersteller kehren zum Verbrenner zurück
- Zu geringer Nachfrage – Fiat stoppt zum dritten Mal Produktion des Elektrofahrzeugs 500e
- Elektroautos von Volkswagen werden zum Ladenhüter
- Elektroauto-Flaute: Produktionsstätten bei VW nur noch zu 70 % ausgelastet