Tesla in der Krise: Cybertruck-Lager platzt aus allen Nähten

Die Hoffnung auf eine größere Reichweite des Cybertrucks bleibt unerfüllt, nun trifft Tesla der nächste Rückschlag. Das Zusatzbatterie-Projekt ist endgültig gescheitert, gleichzeitig wächst der Berg unverkaufter Fahrzeuge (t-online: 09.05.25). Teslas Rückerstattungen laufen bereits, doch neue Probleme drängen an die Oberfläche.


Zusatzakku endgültig gestrichen

Mit großer Ankündigung hatte Tesla den Range Extender präsentiert. Für rund 16.000 US-Dollar sollte ein zusätzlicher Akku im Laderaum die Reichweite auf über 800 Kilometer erhöhen. Diese Pläne lassen sich nun nicht mehr umsetzen (giga: 09.05.25).

Tesla steckt in der Krise: Über 10.000 Cybertrucks stehen unverkauft auf Halde - das Zusatzakku-Projekt ist gescheitert
Tesla steckt in der Krise: Über 10.000 Cybertrucks stehen unverkauft auf Halde – das Zusatzakku-Projekt ist gescheitert

Bereits Anfang 2024 schmolzen die Hoffnungen dahin. Auf der offiziellen Webseite reduzierte Tesla klammheimlich die Angaben zur Reichweite. Kurz darauf verschwand die Reservierungsoption aus dem Konfigurator. Eine offizielle Erklärung blieb aus, doch die Zeichen standen klar auf Rückzug.

Automatische Rückzahlungen an enttäuschte Kunden

Das Projekt gilt inzwischen als vollständig eingestellt. Kunden, die den Range Extender reserviert hatten, erhalten ihre Anzahlung automatisch zurück. Ein umständliches Rückerstattungsverfahren bleibt ihnen erspart. Tesla führt die Rückzahlungen zügig durch, doch die Enttäuschung über das geplatzte Reichweitenversprechen bleibt bestehen.

Zeitgleich häufen sich die Probleme im Vertrieb. In den USA stapeln sich inzwischen mehr als 10.000 unverkaufte Cybertrucks. Laut der Automobilseite arenaev.com lagern die Fahrzeuge im Gesamtwert von rund 721 Millionen US-Dollar unverkauft auf Halde. Ursprünglich sollte diese Menge in zwei Quartalen abgesetzt werden.

Absatzzahlen brechen dramatisch ein

Experten streiten über die Ursachen dieser Entwicklung. Einige führen den Produktionsüberschuss auf effizientere Abläufe zurück, doch die schwache Nachfrage liefert eine plausiblere Erklärung. Sogar Fahrzeuge aus dem Oktober des vergangenen Jahres stehen weiterhin unverkauft in den Lagern.

Preisnachlässe scheinen unausweichlich, obwohl Tesla noch keine offiziellen Maßnahmen angekündigt hat. Das Unternehmen kämpft nicht nur beim Cybertruck mit sinkenden Verkaufszahlen. Im ersten Quartal 2025 brachen die Absatzzahlen insgesamt um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein.

Die Aktie des Unternehmens stürzte parallel ab und verlor zeitweise die Hälfte ihres Wertes. Verantwortlich für diese Entwicklung sind nicht nur die umstrittenen Auftritte des CEOs Elon Musk, der zudem als Berater von Donald Trump polarisiert.


Steigende Konkurrenz verschärft die Lage

Branchenanalysten sehen die Ursachen tiefer. Die Konkurrenz aus China und Europa wächst rasant, Handelskonflikte belasten zusätzlich die Exportchancen. Auch interne Produktionsprobleme tragen zur angespannten Lage bei.

Tesla versucht, den Fokus auf Modelle wie das Model Y und Model 3 zu verlagern. Auch die Entwicklung des vollelektrischen Roadsters erhält verstärkte Aufmerksamkeit. Für den Cybertruck bleiben allerdings die Lager voll und die Prognosen düster.

Die versprochene Reichweite von über 800 Kilometern bleibt unerreichbar. Der Range Extender verschwindet endgültig von der Agenda, während sich die Krise bei Tesla weiter zuspitzt.

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