Steuerzahler zahlten 2024 über 17 Milliarden Euro an Betreiber von Photovoltaikanlagen

Im Jahr 2024 zahlten deutsche Steuerzahler über 17,8 Milliarden Euro an Betreiber von Photovoltaikanlagen. Diese garantierten Einspeisevergütungen belasten den Bundeshaushalt massiv. Trotz eines Rekordanteils von 62 Prozent erneuerbarer Energien im deutschen Strommix verdeutlicht diese Zahl die finanziellen Herausforderungen der Energiewende. Die garantierten Zahlungen über 20 Jahre wurden ursprünglich eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien anzukurbeln. Mittlerweile erweist sich diese Regelung jedoch als Kostenfalle (fr: 12.01.25).


Negative Strompreise treiben die Kosten in die Höhe

Ein zentraler Grund für die hohen Kosten liegt in der volatilen Stromerzeugung. In Zeiten von Überschüssen, sogenannten Hellbrisen, sinkt der Strompreis häufig ins Negative.

Photovoltaikanlagen belasten die deutschen Steuerzahler. Im Jahr 2024 beliefen sich die staatlichen Vergütungen auf 17,8 Milliarden Euro
Photovoltaikanlagen belasten die deutschen Steuerzahler. Im Jahr 2024 beliefen sich die staatlichen Vergütungen auf 17,8 Milliarden Euro

Im Jahr 2024 registrierte Agora Energiewende 514 Stunden mit negativen Preisen. Betreiber von Photovoltaikanlagen erhalten dennoch die volle Einspeisevergütung, unabhängig vom Marktpreis. Diese Lücke im System belastet die Steuerzahler stark, da sie für den Differenzbetrag aufkommen. Ohne eine Anpassung des Vergütungssystems könnten sich diese Kosten weiter steigern.

Stromnetze als Engpass

Zusätzlich verschärft der schleppende Ausbau der Stromtrassen das Problem. Ökostrom kann häufig nicht dort genutzt werden, wo er benötigt wird, und fließt stattdessen ins Ausland. Dadurch geht potenziell nutzbare Energie verloren, während die Steuerzahler weiterhin hohe Einspeisevergütungen finanzieren müssen. Politische Vorhaben zur Abschaffung der Vergütung für neue Anlagen konnten bisher nicht umgesetzt werden, was die finanzielle Belastung weiter aufrechterhält.


Dynamische Stromtarife als Lösung

Ein Ansatz zur Kostenreduzierung liegt in der Einführung dynamischer Stromtarife. Diese Tarife könnten Verbraucher motivieren, ihren Stromverbrauch auf Zeiten niedriger Preise zu verlagern. Betreiber von Photovoltaikanlagen würden in Phasen negativer Preise angeregt, den Strom selbst zu nutzen oder zu speichern, anstatt ihn einzuspeisen. Dies würde die Zahlungen aus dem Bundeshaushalt reduzieren und die Belastung für Steuerzahler verringern. Allerdings zeigt eine Analyse des Vergleichportals Verivox, dass diese Tarife für die Mehrheit der Haushalte teurer sind als Festpreisangebote. Der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter mit Neukundenbonus führte in der Vergangenheit zu deutlich höheren Einsparungen.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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