Thorsten Frei von der CDU kündigt tiefgreifende Veränderungen im sozialen Sicherungssystem an. Als einer der Hauptakteure in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD fordert er eine grundlegende Neuausrichtung der Haushaltsprioritäten. Gesundheit, Pflege und Rente stuft Frei als zentrale Herausforderungen ein. Für ihn steht fest: Einsparungen lassen sich in diesen Bereichen nicht mehr vermeiden. Der demografische Wandel verschärft den finanziellen Druck zusätzlich (table.media: 18.04.25).
Verschiebung der staatlichen Ausgaben
Frei rechnet mit einer spürbaren Umschichtung der öffentlichen Mittel. Er betont: Steigende Verteidigungsausgaben lassen sich nicht ohne Einsparungen in anderen Sektoren realisieren. „Das kann ja gar nicht anders möglich sein“, stellt der CDU-Politiker fest. Wer Ausgabenzuwächse an einer Stelle durchsetzen wolle, müsse an anderer Stelle Einschnitte akzeptieren. Dabei gehe es nicht nur um Zahlen, sondern um eine bewusste Neuordnung politischer Schwerpunkte.

In der Union gilt Frei als einer der strategisch denkenden Köpfe. Sein Einfluss auf die Ausgestaltung des Koalitionsvertrags ist dabei unübersehbar. Deshalb wiegt seine aktuelle Einschätzung besonders schwer. In den jüngsten Vereinbarungen mit der SPD finden sich bereits Hinweise auf einschneidende Strukturreformen – vor allem zu Einsparungen in der Gesundheits- und Pflegepolitik.
Ehrliche Kommunikation gefordert
Für Frei steht fest: Die Bevölkerung verdient Klarheit. „Wir sollten den Menschen nicht Sand in die Augen streuen.“ Bürger hätten ein Anrecht auf eine ehrliche Bewertung der Lage. Für den CDU-Politiker ist der mündige Bürger der Maßstab politischen Handelns. Er verweist auf das gesellschaftliche Selbstverständnis: „Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft, deshalb ist Paternalismus nicht notwendig.“
Diese Haltung stellt eine klare Abkehr von beschwichtigender Kommunikation dar. Frei fordert, unangenehme Wahrheiten nicht länger zu verschweigen. Stattdessen müsse die Politik offen aussprechen, was auf das Land zukomme. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten benötige es Vertrauen – und dieses entstehe nur durch Transparenz.
Reformdruck steigt
Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD deutet tiefgreifende Veränderungen an. Zwar fehlen bisher konkrete Maßnahmen, doch der Handlungsdruck steigt. Insbesondere im Bereich der Pflege zeichnet sich eine Reformnotwendigkeit ab. Strukturelle Probleme treffen auf steigende Kosten und eine alternde Gesellschaft. Die Finanzierung des Systems droht langfristig aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Auch in der Rentenpolitik wachsen die Spannungen. Immer weniger Erwerbstätige finanzieren die Ansprüche einer wachsenden Zahl von Ruheständlern. Frei sieht hier einen Wendepunkt erreicht. Ohne Anpassungen drohten massive Verwerfungen. Um diese zu vermeiden, müsse der Staat mutig handeln – und dabei gleichzeitig die Belastungsgrenzen der Wirtschaft beachten.
Neue Verantwortung für die Politik
Mit seiner klaren Positionierung übernimmt Frei Verantwortung. Er beschränkt sich nicht auf Appelle, sondern formuliert konkrete Konsequenzen. Der CDU-Politiker fordert Prioritäten, die langfristig tragfähig sind. Dabei liegt für ihn der Schlüssel in einer ausgewogenen Finanzpolitik, die sowohl Sicherheit als auch soziale Stabilität gewährleistet.
Die Zeit für Ausweichmanöver ist vorbei. Die kommenden Jahre bringen schwierige Entscheidungen mit sich. Wer politische Glaubwürdigkeit bewahren will, muss jetzt handeln. Thorsten Frei hat dazu den Anfang gemacht – mit Klartext und klarer Haltung.
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