Solarboom als Sicherheitsrisiko – wie China die Kontrolle über Europas Stromnetze erlangt

Europas Energiewende steht auf wackeligen Beinen, denn hinter der glänzenden Fassade lauert ein massives Sicherheitsrisiko. Der Kontinent hat seine Solarinfrastruktur tief in die Hände chinesischer Hersteller gelegt, was die Energieabhängigkeit massiv verschärft. Durch diese Verflechtung wächst die Kontrolle aus China über zentrale Stromnetze – ein Gefahrenpotenzial, das viele Entscheidungsträger noch unterschätzen. Gleichzeitig machen sich die europäischen Staaten mit dieser Stromabhängigkeit verwundbar gegenüber geopolitischen Cyberangriffen, die längst kein theoretisches Szenario mehr sind (pv-tech: 21.10.25).


Chinesische Technologie als wachsendes Sicherheitsrisiko

Chinesische Unternehmen wie Huawei, Sungrow oder Ginlong Solis dominieren den Markt für Solarsysteme. Mehr als 70 Prozent aller europäischen Wechselrichter stammen aus China. Diese Geräte regeln nicht nur die Stromumwandlung, sondern kommunizieren direkt mit chinesischen Servern – ein offenes Einfallstor für Cyberangriffe. Geheimdienste warnen vor einem strategischen Gefahrenpotenzial, das Peking im Krisenfall gezielt ausnutzen könnte.

Chinas Einfluss auf Europas Solarsysteme birgt ein wachsendes Sicherheitsrisiko für Stromnetze und kritische Energieinfrastruktur
Chinas Einfluss auf Europas Solarsysteme birgt ein wachsendes Sicherheitsrisiko für Stromnetze und kritische Energieinfrastruktur

Während Huawei im europäischen 5G-Netz aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen bleibt, nutzt China nun denselben digitalen Hebel in der Solarinfrastruktur. Der China-Einfluss verlagert sich von der Kommunikation in die Energieversorgung – eine Entwicklung, die Europa langfristig seine technologische Souveränität kosten könnte.

Europas doppelte Abhängigkeit

Die EU feiert jedes neue Solarkraftwerk als Fortschritt, doch die Realität spricht eine andere Sprache. Billige chinesische Komponenten fördern die Energieabhängigkeit weiter. Besonders paradox zeigt sich die Lage in Tschechien: Während man chinesische Firmen aus der Atomwirtschaft verbannt hat, laufen landesweit Solaranlagen über chinesische Fernwartungsplattformen. Dieses doppelte Sicherheitsrisiko ignoriert den zentralen Punkt – wer den digitalen Zugriff besitzt, kontrolliert letztlich auch die Energieflüsse.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Deutschland, wo subventionierte Inverter aus China Marktanteile verdrängen. So entsteht eine Stromabhängigkeit, die mit jeder installierten Kilowattstunde wächst. Europa importiert nicht nur Hardware, sondern stillschweigend auch Chinas Kontrolle über die Energiezukunft.

Der unterschätzte Hebel Pekings

Chinas Strategie folgt einem klaren Muster: Abhängigkeiten schaffen und im Konfliktfall wirtschaftlich oder digital Druck ausüben. Litauen hat das erkannt und 2024 chinesischen Fernzugriff auf seine Solarinfrastruktur verboten. Die EU jedoch verharrt im Stillstand. Cyberangriffe auf Energieanlagen in Deutschland und Litauen zeigen bereits, wie verletzlich das System ist. In einem ernsten Szenario könnte China Tausende Wechselrichter gleichzeitig deaktivieren – mit fatalen Folgen für Netzstabilität und Versorgungssicherheit.
Ein solcher koordiniert ausgelöster Angriff wäre kein reines IT-Problem, sondern ein direkter Schlag gegen Europas Energieautonomie. Das Gefahrenpotenzial liegt in der schieren Masse vernetzter Geräte, deren Software von außerhalb des Kontinents kontrolliert werden kann.


Strategische Gegenmaßnahmen dringend nötig

Europa steht vor einer historischen Entscheidung. Der Kontinent muss seine Solarinfrastruktur als Teil der kritischen Infrastruktur einstufen und gegen Hackerattacken absichern. Nationale Netze benötigen Schutzmechanismen, die dezentrale Systeme einbeziehen. Zudem gehört Chinas Einfluss auf Fernzugriffe klar verboten. Schließlich muss die EU eigene Hersteller stärken, um die Energieabhängigkeit zu verringern. Nur so lässt sich Pekings Kontrolle über zentrale Stromsysteme brechen.

Ohne entschlossene Schritte bleibt Europa Spielball fremder Interessen. Wer jetzt nicht handelt, riskiert, dass das größte Sicherheitsrisiko der Energiewende nicht technischer, sondern politischer Natur ist. Das Gefahrenpotenzial wächst – und die Zeit zum Gegensteuern läuft ab.

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