Die Energiekrise führt zu einem Boom bei Solaranlagen. Viele Menschen möchten unabhängig von Gas und Öl werden und setzen auf Solaranlagen auf dem Dach. Doch was passiert mit Solaranlagen im Stromausfall? Bei einem Blackout liefert nicht jede Solaranlage automatisch Strom.
Stromausfall: Herausforderung für Solaranlagen
In Deutschland steigen die Installationen von Solaranlagen auf Dächern, um die Abhängigkeit von Gas zu verringern und Energiekosten zu sparen. Es gibt zunehmend Anreize, sich eine Solaranlage anzuschaffen, wie höhere Vergütungen und die flexible Nutzung der erzeugten Energie. Besonders für Besitzer von E-Autos und Wärmepumpen lohnt sich die Eigenversorgung. Doch wie verhält sich eine Solaranlage bei einem Blackout?
Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten, dass Solaranlagen im Normalbetrieb an das Stromnetz gekoppelt sind und überschüssige Energie einspeisen. Bei einem Netzabbruch schalten sich die Anlagen ab, um die Sicherheit von Technikern zu gewährleisten. Dieses Prinzip gilt auch für kleinere Balkonkraftwerke. Sobald das Netz ausfällt, trennen sie die Verbindung und stellen die Stromproduktion ein. (Ruhr Nachrichten, 22.12.2022)
Notstrom mit Solaranlagen im Stromausfall: Wie neue Technik Ihr Zuhause autark macht!
Einige moderne Solaranlagen können jedoch eine Notstromversorgung unterstützen. Dafür benötigt man einen großen Akku mit etwa 20 kWh Kapazität, der den Energiebedarf eines Hauses überbrücken kann. Diese gespeicherte Energie kann dann direkt genutzt werden. Loch betont, dass diese Funktion bei neuen Anlagen oft integriert ist, jedoch zusätzlich aktiviert oder speziell umgebaut werden muss, was mit erheblichen Kosten verbunden sein kann.
Laut dem Bundesverband der Solarwirtschaft unterstützen etwa 50 Prozent der 2021 installierten PV-Anlagen mit Speicher eine Notstromversorgung. Ungefähr 33 Prozent ermöglichen sogar einen Inselbetrieb, der eine komplette Autarkie bei einem Blackout gewährleistet. Voraussetzung dafür ist stets ein leistungsstarker Akku.
Solaranlage installieren? Diese Planungsfehler kosten Sie später teuer!
Viele Menschen möchten so schnell wie möglich eine Solaranlage installieren, ohne alle zukünftigen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Eine gründliche Planung ist jedoch essenziell. Überlegt euch, was ihr jetzt benötigt und welche Anforderungen in Zukunft auf euch zukommen könnten. Eine Wärmepumpe und ein E-Auto spielen dabei eine wichtige Rolle. Eure Solaranlage sollte die Überschussladung unterstützen, damit ihr die Sonnenenergie direkt ins E-Auto speisen könnt, ohne den Umweg über den Netzbetreiber.
Die Größe der Solaranlage ist ebenfalls entscheidend. Eine spätere Erweiterung kann teurer sein als eine großzügige Anfangsplanung. Lasst euch daher umfassend beraten und überlegt genau, was ihr wirklich braucht. Eine durchdachte Planung hilft, zukünftige Kosten zu minimieren und die Effizienz eurer Solaranlage zu maximieren.
Solaranlagen im Stromausfall: So sichern Sie sich Strom auch bei einem Blackout!
Solaranlagen bieten eine nachhaltige Lösung zur Energiekrise, doch ihre Leistungsfähigkeit bei einem Stromausfall ist nicht selbstverständlich. Moderne Anlagen mit Notstromfunktion können Abhilfe schaffen, erfordern aber eine genaue Planung und möglicherweise höhere Anfangsinvestitionen. Um langfristig von der Solarenergie zu profitieren, ist eine fundierte Beratung und eine weitsichtige Planung unverzichtbar. So könnt ihr nicht nur Energiekosten sparen, sondern auch in Krisenzeiten autark bleiben.
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