Smart Home Thermostat: Kunden erleben böse Überraschung

Der Hersteller von Smart Home Thermostaten Xcel Energy hat in den USA selbst entschieden, wie hoch die Temperatur in Häusern seiner Kunden sein darf. Tausenden von Kunden konnten im Sommer ihre Klimaanlagen nicht mehr unter 26° C regeln. Der Hersteller hat den Regelbereich für die Temperatur an seinen Smart Home Thermostaten einfach per Fernzugriff eingeschränkt. Die Kunden mussten trotz intelligenter Regeltechnik in ihren Wohnungen schwitzen. Der Hersteller Xcel Energy fühlt sich dennoch im Recht (KNSIradio: 06.09.22)


Smart Home Thermostat: Hersteller übernimmt Kontrolle per Fernzugriff

Smart Home Thermostate werden bei der Hausautomation verwendet. Sie können Heizungen, Lüftungen und Klimaanlagen eines Hauses intelligent regeln. Sie funktionieren wie ein programmierbarer Thermostat, der es dem Nutzer ermöglicht, die Temperatur seines Hauses den ganzen Tag mithilfe eines Zeitplans zu steuern. Zusätzlich sind sie aber durch ihre Wi-Fi-Konnektivität mit dem Internet verbunden, sodass man sie auch über ein Smartphone aus der Ferne bedienen kann. Auf diese Weise können Benutzer den Thermostat nahezu von überall auf der Welt fernsteuern. Aber nicht nur die Benutzer, sondern auch die Hersteller, die über den Internetzugriff zum Beispiel Softwareupdates aufspielen, können dadurch auch die Einstellungen per Fernzugriff verändern.

Smart Home Thermostat: Hersteller Xcel Energy übernimmt Kontrolle über 22.000 Thermostate per Fernzugriff, um Energieverbrauch zu drosseln
Smart Home Thermostat: Hersteller Xcel Energy übernimmt Kontrolle über 22.000 Thermostate per Fernzugriff, um Energieverbrauch zu drosseln

Die Kunden des Herstellers Xcel Energy mit Sitz im US-Bundesstaat Colorado entwickelten plötzlich ein eigenwilliges Eigenleben. Mehr als 22.000 Besitzern dieser Hightech Thermostate konnten von einem Tag auf den anderen ihre Temperatur nicht mehr nach eigenen Wünschen bestimmen. Der Hersteller Xcel Energy hat bestätigt, dass das Unternehmen die Kontrolle über seine smarten Thermostate von außen übernommen hat, um das Energienetz während der Hitzewelle zu schützen. Das Unternehmen verwies auf das Kleingedruckte in den Kaufunterlagen der betroffenen Thermostate. Nach Angaben eines Firmensprechers haben die Käufer an einem freiwilligen Programm teilgenommen, welches sicherstellen soll, dass das Stromnetz bei zu hoher Belastung stabil bleibt. Die Käufer hätten mit dem Kauf der Smart Home Thermostate diesem Fernzugriff zugestimmt.


Bundesregierung empfiehlt ebenfalls die Verwendung programmierbarer Heizungsthermostate

Die Ampel-Koalition empfahl im März intelligente Thermostate in ihrem Entlastungspaket, als preisgünstige Maßnahme zum Energiesparen aufzunehmen (RPonline: 03.08.22). Verbraucherschützer Christian Handwerk sagte dazu: „Sie können den Heizwärmebedarf sehr genau regeln. Man gibt die gewünschte Temperatur ein, die Heizung registriert das und drosselt oder erhöht die Heizwärme durch Steuerung der Wasserzufuhr“. Jedes Grad weniger im Raum würde nach Angaben des Wirtschaftsministeriums eine Einsparung von sechs Prozent Energie ergeben. Dann können die Käufer nur hoffen, dass sie die gewünschte Temperatur auch tatsächlich einstellen können.

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