Siemens Energy in Not – Konzern bittet um staatliche Hilfe

Siemens Energy steckt in Schwierigkeiten. Der Konzern hat die Bundesregierung um Milliardengarantien gebeten, um große Projekte durchzuführen. Ohne diese Hilfe können sie keine neuen großen Aufträge annehmen, wie den Bau von Stromnetzen. Das Management, angeführt von Konzernchef Christian Bruch, verhandelt über Milliarden Euro an Garantien, um trotz großer Verluste im Windturbinengeschäft weitermachen zu können. Das Bundeswirtschaftsministerium und Siemens Energy haben sich nicht zu diesem Vorgang geäußert (Spiegel: 26.10.23).


Siemens Energy in Geldnot: Milliardenverluste im Windkraftgeschäft führen zu Bankenzurückhaltung

Siemens Energy hat derzeit genug Bargeld und ungenutzte Kreditlinien, aber die Verluste im Windkraftgeschäft sind ein Problem. Bei langfristigen Großprojekten wie dem Netzausbau müssen sie normalerweise Garantien für ihre Leistungen bereitstellen. Diese Garantien sind normalerweise durch Kreditlinien von Banken abgesichert. Der Konzern benötigt etwa sieben bis acht Milliarden Euro an Garantien pro Jahr.

Windkraftgeschäft und ruinöser Wettbewerb führen zu Milliardenverlusten bei Siemens Energy. Konzern bittet um Staatshilfe
Windkraftgeschäft und ruinöser Wettbewerb führen zu Milliardenverlusten bei Siemens Energy. Konzern bittet um Staatshilfe
Bild: ENERCON Fan, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Banken sind zögerlich, weiterhin Risiken einzugehen. Dies liegt an den anhaltenden Verlusten bei der Tochterfirma Siemens Gamesa im Bereich Windkraft. Siemens Energy hat seit der Übernahme von Siemens Gamesa im Jahr 2017 und der anschließenden Abspaltung des Energiegeschäfts im Jahr 2020 Schwierigkeiten, das Unternehmen zu integrieren. Es gab Konflikte mit dem Management in Madrid, Qualitätsmängel und häufige Gewinnwarnungen.

Windkraftgeschäft und ruinöser Wettbewerb führen zu Milliardenverlusten

Die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, die nicht auf die Kunden übertragbar sind, haben die Situation zusätzlich verschärft. Siemens Energy und andere Wettbewerber wie Vestas, General Electric und Nordex haben in den letzten Jahren einen ruinösen Wettbewerb betrieben. Sie brachten immer größere Windräder auf den Markt. Die Konkurrenz durch chinesische Anbieter mit niedrigeren Preisen hat den Druck weiter erhöht.

Siemens Energy gab bekannt, dass aufgrund von Qualitätsmängeln bei Onshore-Windrädern X4 und X5 Reparaturkosten von 1,6 Milliarden Euro anfallen. Zusätzlich benötigt das Unternehmen weitere 600 Millionen Euro für den teureren Ausbau von Offshore-Turbinen. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Gesamtverlust von etwa 4,5 Milliarden Euro erwartet. Davon entfallen rund 4,3 Milliarden Euro auf Siemens Gamesa.


Siemens Energy sucht Rettung: Verhandlungen über Staatshilfe und Beteiligung der Hausbanken im Gange

Um die finanziellen Löcher zu stopfen und gleichzeitig das Wachstum zu finanzieren, hat das Management die Bundesregierung um Hilfe gebeten. Berlin zeigt sich grundsätzlich bereit, Garantien bereitzustellen, damit Banken wieder Kreditlinien zur Verfügung stellen können. Derzeit wird ein Paket verhandelt, an dem sich auch die Hausbanken von Siemens Energy beteiligen sollen. Dieses Paket soll dazu dienen, Neugeschäfte über die nächsten zwei Jahre abzusichern.

Die genaue Höhe und Verteilung innerhalb des Konsortiums sind noch nicht festgelegt. Wenn Siemens Energy die finanzierten Projekte erfolgreich abschließt, belastet dies nicht den Steuerzahler. Stattdessen zahlt das Unternehmen Avalprovisionen für die Garantien an den Staat.

Die Siemens AG, die noch etwa 25 Prozent an Siemens Energy hält, wird sich anscheinend nicht an weiteren Garantien beteiligen. Das Unternehmen hat bereits Altgarantien von etwa sieben Milliarden Euro. Deshalb plant die AG keine neuen Verpflichtungen, da es seine Beteiligung an Siemens Energy weiter reduzieren möchte. Die Bundesregierung ist angeblich über diese Haltung verärgert.

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