Im Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur fehlen bis zum Jahr 2035 insgesamt 36 GW um das Land mit Strom versorgen zu können. Die Bundesnetzagentur plant dieses Defizit durch Stromimport aus dem Ausland auszugleichen. Dadurch ist eine sichere Stromversorgung in Deutschland in Zukunft vom Ausland abhängig.
Stromintensive Unternehmen bei Stromknappheit abschalten
Zum Ausgleich will die Bundesnetzagentur mit stromintensiven Unternehmen bezüglich Zwangsabschaltungen bei Stromunterversorgung verhandeln.
Hier gibt es bereits mit der Aluminiumindustrie Verträge über abschaltbare Lasten in der Größenordnung von 1500 MW. Die abschaltbare Kapazität will man jetzt auf mindestens 3000 MW erhöhen. Betroffene Unternehmen stellt man dann in der Regel nach einer maximal 15-minütigen Vorwarnzeit den Strom ab.
Selbstverständlich erhalten diese Unternehmen für den Ausfall eine entsprechende Vergütung. Die Kosten dafür trägt der Verbraucher über den Strompreis. Ob genug Unternehmen mitmachen ist fraglich.
Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerkblöcken fehlt
Von den fehlenden 36 GW sind das gerade 3 GW, oder etwas über 8%. Die restlichen 33 GW können nur aus dem Ausland kommen. 33 GW entsprechen aber noch einer Kapazität von mehr als 23 Atomkraftwerkblöcken mit 1400 MW. Das entspricht fast der Hälfte aller französischen Atomkraftwerke. Man kann also kaum annehmen, dass Frankreich uns schnell mal die Hälfte seiner Stromerzeugungskapazität zur Verfügung stellt.
Kohleausstieg bereits nach 8 Tagen gescheitert
Bereits im Januar dieses Jahres mussten mehrere bereits abgeschaltete Kohlekraftwerke wieder ans Netz um die Stromversorgung aufrecht erhalten zu können. Mit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke im Jahr 2022 und der Stilllegung weiterer Kohlekraftwerke beginnt jetzt der Einstieg in die Mangelverwaltung.
Bundesnetzagentur sieht Auslegung der Stromversorgung auf Spitzenlast nicht mehr als zeitgemäß
Mit der weiteren Förderung von Wärmepumpenheizungen und Elektroautos, steigt der Strombedarf in den nächsten Jahren stark an. Auf der Produktionsseite schaltet man aber von Jahr zu Jahr immer mehr Kraftwerke ab. Laut Bundesnetzagentur ist eine Planung bis zum Worst-Case-Szenario nicht mehr zeitgemäß. Eine Stromunterversorgung läge in der Simulation nur über ca. 40 Minuten vor. In dieser Zeit könne lediglich ein ganz kleiner Teil am Markt nicht mehr versorgt werden. Ein Blackout wird jedoch bereits bei einer Unterversorgung im Sekundenbereich ausgelöst. Es wird bereits in Kauf genommen, dass man nicht mehr alle Verbraucher vollumfänglich mit Strom versorgen kann. Die nächsten zwei Winter werden zeigen wie realistisch die Simulation ist, mit der das alles berechnet wurde.
Die Planung zur Stromversorgung dürfe, laut Bundesnetzagentur, auch nicht mehr alleine national, sondern müsse eher europaweit erfolgen. Eine Planung in wie weit der erforderliche Stromimport mit möglichen Importländern abgestimmt ist, konnten wir trotz intensiver Recherche aber nicht finden. Doch selbst wenn das Ausland den fehlenden Strom liefern kann, kommt er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus Atom- und Kohlekraftwerken.
Corona-Management hat gezeigt wie gut Regierung Krisen managen kann
Man muss sich eigentlich nur das Corona Krisenmanagement unsrer Regierung und den betroffenen Behörden anschauen. Dort hat man sich auf die EU verlassen und stand zum Schluss am schlechtesten von allen da. Wenn in der ganzen EU der Strom aufgrund einer Dunkelflaute knapp wird, läuft das genau so wie beim Corona Impfstoff.