Die Sicherheit von Solarspeichern des Herstellers Senec steht seit 2022 in der Kritik. Mehrere Vorfälle, bei denen Speicher in Brand gerieten, sorgten für Schlagzeilen. Die Folgen waren erhebliche Sachschäden und ein erhöhtes Risiko für Besitzer solcher Anlagen. Um weitere Brände zu verhindern, nahm Senec drastische Maßnahmen vor. Viele Geräte wurden per Fernzugriff abgeschaltet oder in ihrer Leistung gedrosselt. Diese Maßnahmen schützten zwar vor akuten Gefahren, sorgten jedoch für großen Unmut bei den Betroffenen (stern: 23.12.24).
Umstellung auf neue Zelltechnologie
Um die Sicherheitsprobleme zu beheben, setzte Senec auf die Umstellung von Nickel-Cobalt-Zellen auf Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Zellen. Diese Technologie gilt als sicherer und weniger anfällig für thermische Probleme. Doch Berichte, dass auch Speicher mit der neuen Technologie von Bränden betroffen sein sollen, werfen weiterhin Fragen auf. Senec bestreitet diese Vorwürfe. Dennoch bleibt das Vertrauen vieler Kunden erschüttert.
Die Umstellung auf die LFP-Zellen wurde als wichtiger Schritt kommuniziert. Kunden, die von den Einschränkungen betroffen waren, sehen darin jedoch oft keine ausreichende Lösung für die entstandenen Probleme.
Rechtsstreitigkeiten mit Kunden
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Brandrisiken haben zahlreiche Klagen nach sich gezogen. Tausende Verbraucher fordern Schadensersatz oder den Austausch defekter Geräte. In einem aufsehenerregenden Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main wurde ein Händler von Senec-Stromspeichersystemen zur Lieferung eines mangelfreien Speichers verurteilt. Das Gericht stellte fest, dass die Drosselung der Speicherkapazität auf 70 Prozent einen erheblichen Mangel darstellt.
Betroffene Verbraucher argumentieren, dass die Einschränkungen die Nutzung ihrer Speicher unzumutbar machen. Der wirtschaftliche Schaden durch den eingeschränkten Betrieb oder durch notwendige Austauschmaßnahmen bleibt erheblich.
Auswirkungen auf das Vertrauen
Der anhaltende Skandal hat nicht nur rechtliche, sondern auch reputative Folgen für Senec. Viele Kunden überlegen, auf andere Hersteller auszuweichen. Gleichzeitig gibt es Anwaltskanzleien, die kostenlose Erstberatungen für Betroffene anbieten und zur Geltendmachung von Ansprüchen raten. Die Unsicherheit über die Zukunft der Geräte belastet Kunden und das Unternehmen gleichermaßen.
Fazit
Senec steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Brandrisiken und die daraus resultierenden Maßnahmen haben die Beziehung zu den Kunden nachhaltig gestört. Während die Umstellung auf sicherere Zelltechnologien ein Schritt in die richtige Richtung ist, bleibt die Frage, ob dies ausreicht, um das Vertrauen langfristig wiederherzustellen. Für Kunden ist es entscheidend, ihre Rechte zu prüfen und auf mangelfreie Lösungen zu bestehen. Ohne eine umfassende Klärung der bestehenden Probleme könnte der Ruf von Senec langfristig Schaden nehmen.
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