Schwindel bei Verbrauch von Elektroautos – Ladeverluste nicht berücksichtigt

Bei Elektroautos wird der Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer angegeben. Dabei bezieht sich dieser Wert auf den aus der Batterie entnommenen Strom. Ähnlich sieht es bei der Angabe zur Reichweite aus. Die Reichweite errechnet sich aus dem Energieinhalt der Batterie und dem entsprechenden Verbrauchswert. Das klingt zunächst plausibel, ist es aber nur bedingt. Denn der Besitzer eines Elektroautos bezahlt nicht nur den gespeicherten Strom in der Batterie, sondern auch den Strom, der beim Laden verloren geht. Peanuts, könnte man meinen, aber dem ist leider nicht so. Weil die Ladeverluste bei den Elektroautos nicht berücksichtigt werden, ist der Schwindel bei den Verbrauchswerten größer, als man denkt,


Ladeverluste bei Elektroautos zwischen 10 und 20 Prozent

Der Ladeverlust ist die Differenz, die beim Laden der Batterie zwischen Strombezug am Zähler und Energieinhalt der Batterie entsteht. Der ADAC hat an 15 Elektroautos die Ladeverluste ermittelt. Diese liegen zwischen gut 10 und 25 Prozent des Batterieinhalts. Diesen zusätzlichen Strom muss der Besitzer eines Elektroautos aber bezahlen. Die Verbrauchswerte werden allerdings nur auf den Strom bezogen, der tatsächlich in der Batterie landet.

Schwindel bei Verbrauch von Elektroautos - Ladeverluste nicht berücksichtigt. Mehrverbrauch liegt zwischen 10 und 25 Prozent.
Schwindel bei Verbrauch von Elektroautos – Ladeverluste nicht berücksichtigt. Mehrverbrauch liegt zwischen 10 und 25 Prozent.

Entsprechende Berechnung würde man bei Benziner oder Diesel nie akzeptieren

Vergleicht man die Berechnung mit einem Benziner oder Diesel, würde das bedeuten, dass bei einem Tankvorgang mit 40 Litern zwischen 4 und 10 Liter durch Verschütten verloren gingen, der Verbrauch aber auf die geringere Menge im Tank bezogen wird, wobei aber auch der verschüttete Kraftstoff bezahlt werden muss. Was beim Benziner oder Diesel, schon alleine aus Umweltsicht, undankbar wäre, ist aber beim Elektroauto gängige Praxis.

Ladeverlust beim Tesla Model 3 bei fast 25 Prozent

So gehen beim Laden eines Tesla Model 3 LR bis zu 24,9 Prozent beim Ladevorgang verloren. Die Ladeverluste muss der Nutzer des Fahrzeuges natürlich zusätzlich bezahlen. Bei den aktuellen Strompreisen ist das absolut nicht mehr vernachlässigbar. Dieser Ladeverlust wird aber bei den Verbrauchsangaben einfach unterschlagen.

Bei anderen Fahrzeugmodellen sieht das nicht viel besser aus. Im ADAC Test schnitt der KIA e-Niro mit einer Batteriekapazität von 64 kWh noch am besten ab. Dort betrugen die Ladeverluste „nur“ 9,9 Prozent.


Ladeverluste sind damit für Besitzer von Elektroautos eine teure Angelegenheit. Schon bei einer geringen Fahrleistung kommen da bei den heutigen Strompreisen schnell dreistellige Zahlen zustande.

Der ADAC hat die Hersteller mittlerweile dazu aufgerufen, die Ladeverluste bei den technischen Angaben mit anzugeben. Ob diese das tatsächlich tun werden, ist allerdings eher fraglich. Verbraucherschutzverbände oder das Bundesumweltamt melden sich dabei nicht. Würde man bei Benzinern oder Diesel entsprechend weniger beim Verbrauch angeben, würden diese umgehend die Hersteller verklagen.

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