Städte im Wallis, bekannt für fortschrittliche Ansichten, wollen Solarprojekte nicht beschleunigen. In einer Abstimmung haben fast 54% der Menschen gegen einen Plan der Regierung gestimmt, der den Bau von großen Solaranlagen fördern sollte. Mehrere solche Projekte standen auf der Agenda (NZZ: 10.09.23).
Erwartungen und Realität: Die Schwierigkeiten beim Solarausbau im Wallis
Vor allem die Anlagen in Gondo oder Grengiols machten Schlagzeilen. Doch die Erwartungen für Energieausbeute mussten gesenkt werden. Offensichtlich ist der Bau in abgelegenen Gebieten nicht so einfach. Die Begeisterung für Solarenergie hat nachgelassen.
Folgen der Entscheidung für die Energiepolitik
Die Regierung hätte Projekte schneller genehmigen können, wenn der Plan durchgekommen wäre. Denn Bundessubventionen gibt es nur, wenn die Anlagen bis Ende 2025 Energie liefern. Der Plan ist jetzt vom Tisch. Das Beispiel Gondosolar zeigt, dass Verzögerungen wahrscheinlich sind. Die Anlage sollte Energie für etwa 3500 Haushalte bieten.
Walliser Entscheidung setzt Solarpläne aufs Abstellgleis: Was bedeutet das für die Schweizer Energiezukunft?
In der gesamten Schweiz hat diese Entscheidung keine direkte Wirkung. Jeder Kanton regelt die Energiepolitik selbst, manchmal sogar auf Gemeindeebene. Die Walliser Regierung fürchtete, finanzielle Förderungen zu verpassen. „Anstatt den Solar-Express nehmen wir jetzt halt den Bummler“, erklärte Energiedirektor Roberto Schmidt im Walliser Boten nach der Entscheidung.
Die Abstimmung führte zu geteilten Meinungen. Während einige argumentierten, es gehe nur um technische Details, sahen andere eine grundsätzliche Frage: Solaranlagen in natürlichen Landschaften – ja oder nein?
Das „Nein“ kam vor allem von den Grünen und Umweltgruppen. Einige Sozialdemokraten stimmten ebenfalls dagegen, während andere für den Plan waren. Die Entscheidung zeigt: Der Konsens in der Energiepolitik ist nicht mehr gegeben.
Trotzdem unterstützen alle Bundesratsparteien den Solar-Express. Die Frage bleibt, wie die Energiepolitik jetzt aussehen wird. Ein schwieriger Weg steht bevor, insbesondere beim Ausbau der Wasserkraft. Es könnte sein, dass die Debatte neue Richtungen nimmt, vielleicht sogar in Richtung Atomenergie.
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