In der Schweiz kritisieren grüne und linke Politiker, dass die Regierung viel zu wenig zur Bekämpfung der Klimakrise unternimmt. Gleichzeitig bekämpfen sie aber auch alle Maßnahmen, die zum klimagerechten Ausbau der Stromversorgung notwendig wäre. Durch die Blockadehaltung gefährden sie mittlerweile die Versorgungssicherheit.
Im Streit um die richtige Lösung geht immer mehr Zeit verloren. Grüne und SP wollen jetzt eine eigene Volksinitiative zur Schaffung eines Klimafonds vorlegen. Damit versuchen die beiden Parteien eine Antwort auf das gescheiterte CO2-Gesetzes zu geben. Die zentrale Frage, woher der Strom in Zukunft kommen soll wird damit aber wohl nicht beantwortet.
Strombedarf der Schweiz steigt bis 2050 um 50 Prozent
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat für die Elektrifizierung von Verkehr und Wärmesektor einen zusätzlichen Strombedarf von 13,7 TWh bis zum Jahr 2050 ermittelt. Das ist eine Steigerung des Strombedarfs um 25 Prozent gegenüber heute. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) hat für den gleichen Zeitraum sogar einen zusätzlichen Bedarf von 30 bis 50 Prozent ermittelt um die Klimaziele zu erreichen.
Rahmenabkommen mit der EU gescheitert
Nach dem Scheitern des Rahmenabkommens mit der EU hat die Schweiz keine Garantie mehr, fehlenden Strom einfach aus dem Ausland importieren zu können. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten muss man den fehlenden Strom dann auch in der Schweiz selbst erzeugen. Aber weder der Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen, noch der von Wasserkraftwerken kommt schnell genug voran um die drohende Deckungslücke zu schleißen.
Umweltverbände blockieren Ausbau
Der stockende Ausbau der Stromversorgung ist auch auf Einsprüche von Umweltverbänden, die von linken und grünen Politikern unterstützt werden, bei bereits geplanten Projekten zurück zu führen. Ein Beispiel dafür ist der vom Kraftwerk Oberhasli geplante Stausee an der Trift über den man zusätzlich 30 000 Haushalte mit gesichertem CO2-freien Strom versorgen könnte. Der Bau wird zur Zeit durch den Einspruch verschiedener Umweltverbände mit Unterstützung linker und grüner Politiker blockiert. Dabei argumentieren diese Politiker, dass man die einmalige Naturlandschaft nicht durch den Bau eines Stausees zerstören wolle. Die gleichen Politiker werfen sie der Regierung aber auch Untätigkeit im Kampf gegen die Klimakrise vor. Die Einsprüche der Umweltverbände sind oft erfolgreich, denn die Richter geben der Umwelt meist den Vorzug vor dem dem Ausbau der erneuerbaren Energien.
Auch der Bau neuer Windkraft- und Solaranlagen kommt nicht voran
Mittlerweile wenden sich die Umweltverbände nicht nur gegen Wasserkraftwerke, sondern auch gegen den Bau neuer Windkraft- und Solaranlagen. Dies trifft nicht nur Großanlagen, sondern auch die Installation von Solarmodulen auf Einfamilienhäusern, wenn diese unter Denkmalschutz stehen.
Politik schiebt Schuld für mangelnden Ausbau der Stromversorgung auf Stromversorger
SP-Energieministerin Simonetta Sommaruga versucht nun die Schuld für den schleppenden Ausbau auf die Stromproduzenten zu schieben. Um den Ausbau zu beschleunigen will man jetzt die Genehmigungsverfahren für neue Wasserkraftwerke vereinfachen. Das Problem mit den Einsprüchen wegen Landschafts- oder Denkmalschutz und der damit verbundenen Verzögerung beim Ausbau der Energieversorgung wird dies nicht lösen.
Schweiz steuert auf Versorgungslücke zu
Sollte der Ausbau der erneuerbaren Energien weiterhin so schleppend verlaufen wie bisher, steuert die Schweiz in eine ernsthafte Versorgungskrise mit großflächigen Stromausfällen.
Man kann den Schweizern nur raten sich rechtzeitig auf einen Blackout vorzubereiten. Tipps dazu gibt es in unseren Ratgebern
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