Bei dem renommierten deutschen Technologiekonzern SAP steht eine umfassende Neuausrichtung bevor. Der Plan sieht vor, sich stärker auf die Bereiche Cloudtechnologie und Künstliche Intelligenz zu spezialisieren. Als Folge dieser strategischen Entscheidung will SAP weltweit 8000 Stellen abbauen. Dabei trifft es Deutschland mit 2600 Stellen besonders hart. Das Unternehmen schließt dabei Entlassungen nicht aus. Doch es sollen auch neue Stellen im KI-Bereich geschaffen werden, allerdings hauptsächlich in Indien. Dieser Schritt steht für einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens. Er zeigt deutlich den Ehrgeiz auf, weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Der Technologiemarkt entwickelt sich schnell. Es ist wichtig, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten (handelsblatt: 06.04.24).
SAPs radikaler Kurswechsel: 8000 Jobs weg, KI im Fokus – Kritik an fehlender Transparenz
Laut einem Bericht des Handelsblatts nimmt die Führungsetage von SAP eine entschlossene Haltung zur Umgestaltung des Unternehmens ein. Der Abbau von 8000 Arbeitsplätzen weltweit gilt als Teil dieser strategischen Neuausrichtung. Die Zielsetzung liegt klar auf der Hand: eine verstärkte Fokussierung auf Cloudtechnologie und Künstliche Intelligenz.
Dennoch löst dieser Schritt Besorgnis unter den Mitarbeitervertretern aus. Sie interpretieren die Restrukturierung vornehmlich als Versuch, die Betriebskosten zu senken. Kritik äußerte sich insbesondere am Freitag durch den europäischen Betriebsrat, der in einer internen E-Mail die mangelnde Transparenz der Geschäftsleitung hinsichtlich der Umstrukturierungslogik bemängelte. Der Programmtitel „Next Level Transformation“ stieß auf Kritik, da er als Verschleierung der wahren Absichten hinter dem Stellenabbau angesehen wird.
SAP in Umbruch: 2600 Jobs in Deutschland gekürzt – Kritik an Kostensenkungsstrategie
Deutschland steht im Zentrum der Umstrukturierungsmaßnahmen mit einem prognostizierten Abbau von etwa 2600 Stellen. Die Welle der Stellenstreichungen erstreckt sich auch über andere europäische Länder, wobei im Einflussbereich des Betriebsrates insgesamt rund 4100 Arbeitsplätze betroffen sind. Diese Reduktion der Stellenzahl bei SAP wird durch verschiedene Maßnahmen umgesetzt, einschließlich Angebote zum Vorruhestand und Abfindungen, aber auch durch Weiterbildungsprogramme und in einigen Fällen Entlassungen. In Deutschland sorgt eine Beschäftigungsgarantie dafür, dass Kündigungen nicht zur Debatte stehen. Derzeit laufen Verhandlungen mit den Sozialpartnern, um die Details der Umstrukturierung zu klären. Kritik von Mitarbeitervertretern hebt hervor, dass die Entscheidungen für Stellenkürzungen primär auf finanziellen Überlegungen basieren und weniger auf den Qualifikationen der Angestellten. Ältere Mitarbeiter in Deutschland könnten durch Vorruhestands- und Abfindungsangebote besonders betroffen sein, da sie in der Regel höhere Gehälter beziehen. Die Zustimmung zu diesen freiwilligen Maßnahmen erfordert allerdings das Einverständnis beider Parteien, sowohl des Mitarbeiters als auch des Arbeitgebers.
Neue Ära bei SAP: Chancen in Indien wachsen, während Mitarbeiter in Deutschland vor Unsicherheit stehen
Die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch SAP wird vornehmlich außerhalb Europas erwartet, wie beispielsweise in Bangalore, Indien, wo aktuell an einem neuen Campus gearbeitet wird. Für diejenigen Mitarbeiter in Deutschland, die eine Umschulung in Erwägung ziehen oder sich intern für andere Positionen bewerben möchten, scheinen die Optionen begrenzt. Diese Umstrukturierung stellt viele vor die Herausforderung, sich in einem sich schnell entwickelnden Arbeitsmarkt neu zu orientieren und bietet zugleich die Chance, an vorderster Front der technologischen Innovation mitzuwirken.
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