Risse in Windkraftflügeln – jetzt müssen die renaturierten Zufahrtswege neu gebaut werden

In Bayern kam es zu einem bemerkenswerten Vorfall, als Schäden an einer Windkraftanlage entdeckt wurden, die unter der Verantwortung der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) stand. Diese Entdeckung führte zu einer eingehenden Überprüfung weiterer Anlagen, die aus derselben Lieferung stammten, einschließlich der Windräder in Thomasburg. Bei dieser Untersuchung traten ähnliche Risse zutage, was zur vorläufigen Stilllegung zweier Turbinen führte (ndr: 22.03.24). Dieser Schritt erfolgte in Abstimmung mit Enercon und dem Landkreis Lüneburg. Die beiden Anlagen gingen erst vor einem Jahr in Betrieb und die Zufahrtswege wurden gerade erst zurückgebaut.


Risse in Windrädern – zwischen Sicherheitsgarantie und Risikobewusstsein

Trotz Versicherungen, die Standsicherheit der Windräder sei durch die Risse nicht beeinträchtigt, wirft die Situation Fragen hinsichtlich der langfristigen Zuverlässigkeit und Überwachung der Anlagen auf. „Die Länge der inneren Risse an einem Blatt liegt mit 1,5 bis 1,6 Metern deutlich unter der Norm von 3,7 Metern für derartige Schadensbilder“, erklärte Tobias Tusch, Geschäftsführer der EWS. Doch die Entscheidung, zwei von drei Anlagen vorsorglich abzuschalten, signalisiert ein ernstzunehmendes Risikobewusstsein.

Neubau von Zufahrtswegen nach der Entdeckung von Rissen in Windkraftflügeln erforderlich. Anlagen gingen erst vor einem Jahr in Betrieb

Kritische Betrachtung der Infrastruktur

Die Ursachensuche für die Risse ist noch im Gange. Es bleibt unklar, ob Produktionsmängel, Transportschäden oder Fehler beim Aufbau für die Schäden verantwortlich sind. Enercon hat mit der Überprüfung aller betroffenen Anlagen begonnen. Diese Vorsichtsmaßnahme, obwohl begrüßenswert, wirft jedoch ein Schlaglicht auf potenzielle Schwächen in der Prozesskette.

Nachhaltigkeitsdilemma: Neubau von Zufahrtswegen nach Riss-Entdeckung in Windrädern

Ein besonderes Augenmerk verdient der Rückbau und die geplante Neuanlage der Zufahrtswege für die Anlieferung neuer Rotorblätter. Dieses Vorgehen stellt nicht nur eine erhebliche logistische Herausforderung dar, sondern wirft auch Fragen hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Effizienz der Infrastrukturplanung auf. Der notwendige Neubau dieser Wege nach ihrem erst kürzlich erfolgten Rückbau deutet auf eine mögliche Verschwendung von Ressourcen und eine mangelhafte Vorausplanung hin.


Schäden an Windkraftanlagen sind selten. Dies bestätigt der Bundesverband WindEnergie. Im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Anlagen sind sie eine Rarität. Aber der Vorfall in Thomasburg hebt hervor, wie wichtig regelmäßige Wartungen sind. Ebenso ist eine ständige Überprüfung unerlässlich. Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen zudem: Zuverlässige Windenergie benötigt lückenlose Überwachung. Auch ist eine anpassungsfähige Reaktion auf unerwartete Schwierigkeiten essentiell.

Diese kritische Betrachtung der Vorfälle und der damit verbundenen infrastrukturellen Entscheidungen verdeutlicht, dass die Windenergiebranche vor komplexen Herausforderungen steht. Eine proaktive Haltung in Bezug auf Wartung und Infrastruktur ist essenziell, um die langfristige Sicherheit und Effizienz der Windenergiegewinnung zu gewährleisten.

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