Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat ein teures E-Auto im Wert von 120.000 Euro, aber es gibt ein Problem – die begrenzte Reichweite. Er muss manchmal auf die Fahrzeuge seiner Leibwächter zurückgreifen. Elektromobilität hat ihre Schwierigkeiten, das erfährt selbst ein hochrangiger Politiker wie Tschentscher am eigenen Leib. Sein Dienstwagen, ein Mercedes EQE 500 mit 408 PS, bereitet ihm Unannehmlichkeiten (Bild: 18.12.23).
Reichweitenproblem mit 120.000 Euro E-Auto zwingt Hamburgs Bürgermeister zur Bahn
Obwohl das Auto keine CO₂-Emissionen verursacht, gibt es ein Reichweitenproblem. Die theoretische Reichweite beträgt 513 Kilometer, aber in der Realität, besonders im kalten Winter, ist sie deutlich geringer. Das reicht nicht für eine Fahrt von Hamburg nach Berlin und zurück, die etwa 580 Kilometer beträgt.
Deshalb muss Tschentscher für seine Reisen nach Berlin nun öfter die Bahn nehmen. In der SPD wird darüber gesprochen, dass man sich im Rathaus die Situation anders vorgestellt hatte. Allerdings ist die Bahnreise auch nicht immer einfach, wie Tschentscher selbst erfahren hat. Züge können unzuverlässig sein, was dazu geführt hat, dass er Berichten zufolge bereits zweimal mit seinen Leibwächtern im Auto nach Hause fahren musste, weil die Züge ausgefallen waren.
Warum Hamburgs Bürgermeister trotz sicherem Diesel auf ein E-Auto setzt
Zuvor fuhr Tschentscher aus Sicherheitsgründen auf Anweisung des Landeskriminalamts einen Diesel, einen BMW 530d mit 286 PS. Damit konnte er problemlos überall hin und zurückfahren.
Warum hat Tschentscher dann trotzdem im Februar dieses Jahres auf ein E-Auto als Dienstwagen bestanden? Die Antwort liegt auf der Hand: Er möchte dem aktuellen Trend folgen, saubere und umweltfreundliche Mobilität zu fördern, insbesondere im Rahmen der „Mobilitätswende“, die in Hamburg stark betont wird. Außerdem gibt es das jährliche Öko-Dienstwagen-Ranking der Deutschen Umwelthilfe, bei dem Tschentscher in den letzten Jahren auf hinteren Plätzen landete.
Immerhin wird sich diese Platzierung mit dem E-Mercedes jetzt sicherlich verbessern.
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