Produktionsstopp bei Tesla: Absatzprobleme erzwingen Produktionspause im Werk Grünheide

Der E-Auto-Hersteller Tesla kämpft mit Absatzproblemen. Deshalb legt er im deutschen Werk in Grünheide mehrere Produktionspausen ein, um „Prozesse in der Fabrik zu optimieren“. Es ist nicht die erste Unterbrechung (handelsblatt: 04.06.24).


Tesla stoppt Produktion: Fünf Tage Produktionspause im Werk Grünheide

Der US-Fahrzeughersteller Tesla plant, die Produktion in seinem Werk in Grünheide an fünf Tagen im Juni größtenteils stillzulegen. Das Unternehmen informierte die Belegschaft, dass „im Juni erneut an fünf Tagen kurze Boxenstopps eingelegt werden, um Prozesse in der Fabrik zu optimieren“ und um sie auf „zukünftige Herausforderungen vorzubereiten“.

Absatzprobleme  - Tesla stoppt Produktion: Fünf Tage Produktionspause im Werk Grünheide geplant - Tausende Neuwagen ausgelagert
Absatzprobleme – Tesla stoppt Produktion: Fünf Tage Produktionspause im Werk Grünheide geplant – Tausende Neuwagen ausgelagert

Am 7., 14., 17., 27. und 28. Juni soll in keinem Bereich der Fahrzeugfertigung und Powertrain produziert werden. Die Produktion endet jeweils am Vortag mit der Spätschicht um 22 Uhr. Von den Produktionspausen ausgenommen sind die Bereiche Casting, Plasma und Cell. Fragen zu den produktionsfreien Tagen ließ Tesla zunächst unbeantwortet.

In den vergangenen Monaten stand die Produktion im Werk Grünheide immer wieder still. Anfang März legten unbekannte Täter Feuer an einem Strommast, der Teil der Stromversorgung des Tesla-Werks ist. Dies führte für mehrere Tage zu Problemen in der Fabrik. Anfang Mai setzte Tesla die Produktion erneut für vier Tage aus. Auch hier begründete die Führung die Pause mit notwendigen Prozessoptimierungen. Die übrige Belegschaft wurde zudem ins Homeoffice geschickt, was das Unternehmen mit den Protesten gegen die geplante Werkserweiterung begründete.

Trotz Ausbauplänen: Tesla kämpft mit Absatzproblemen und lagert Tausende Neuwagen aus

Trotz der Proteste beschlossen die Gemeindevertreter von Grünheide Mitte Mai mehrheitlich den Bebauungsplan für eine Erweiterung des Geländes mit einem Güterbahnhof und Logistikflächen. Tesla plant, die Produktion am Standort auf eine Million Autos pro Jahr zu verdoppeln.

Dennoch gibt es Absatzprobleme und Überkapazitäten. Die Zahl der Auslieferungen ging im ersten Quartal erstmals seit vier Jahren zurück. Tesla lagerte Tausende in Grünheide produzierte, unverkaufte Neuwagen auf einem alten Militärflughafen in Neuhardenberg, etwa eine Autostunde von der Fabrik entfernt. „Der derzeit schwächelnde Absatzmarkt bei E-Autos stellt auch Tesla vor Herausforderungen“, so das Unternehmen. Daher werden Stellen abgebaut. Im Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin arbeiten seit 2022 rund 12.000 Beschäftigte.


Tesla bietet Freiwilligenprogramm an: Produktionspausen und Stellenabbau in Grünheide

Über ein Freiwilligenprogramm will Tesla eigenen Angaben zufolge in Grünheide Hunderte Stellen streichen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die Frage, wie viele Mitarbeiter sich angesichts des Angebots inzwischen dazu entschieden haben, aus dem Unternehmen auszuscheiden, ließ Tesla unbeantwortet. Die nun angekündigten produktionsfreien Tage im Juni gelten für Mitarbeiter als bezahlte freie Tage. Wer für diese Tage bereits Urlaub eingetragen hat, bekommt sie wieder gutgeschrieben. Mitarbeiter, die dennoch arbeiten müssen, erhalten für jeden gearbeiteten Tag einen Ausgleichstag.

Die aktuellen Schwierigkeiten verdeutlichen die Herausforderungen in der globalen Automobilindustrie. Niedrige Energiepreise und Unsicherheiten bei staatlichen Förderungen wirken sich negativ auf den Markt aus. Tesla muss sich an diese neuen Gegebenheiten anpassen und strategische Entscheidungen treffen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Kampf gegen Absatzprobleme und Überkapazitäten erfordert innovative Ansätze und möglicherweise auch politische Unterstützung. Eine mögliche Lösung könnte in der Stärkung regionaler Produktionskapazitäten und der Förderung von Innovationen liegen.

Trotz der aktuellen Krise zeigt die Geschichte von Tesla, dass das Unternehmen in der Lage ist, auf Marktveränderungen zu reagieren und sich anzupassen. Mit einer klaren strategischen Ausrichtung und gezielten Investitionen könnte Tesla wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich der Markt entwickelt und ob Tesla seine Position als führender Hersteller von Elektrofahrzeugen behaupten kann.

Insgesamt verdeutlicht die Situation die Notwendigkeit, nachhaltige und langfristige Strategien für die Automobilindustrie zu entwickeln. Staatliche Förderungen und eine faire Wettbewerbslandschaft sind dabei ebenso wichtig wie technologische Innovationen und effiziente Produktionsprozesse. Tesla steht vor großen Herausforderungen, hat aber auch die Chance, durch Anpassungsfähigkeit und Innovation eine positive Zukunft zu gestalten.

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