Fronius, österreichischer Hersteller von PV-Wechselrichtern, baut 350 Stellen ab

Der Ausbau von Solaranlagen in Österreich hat sich drastisch verlangsamt. Der österreichische Hersteller von Wechselrichtern, Fronius, streicht 350 Stellen und belässt viele Mitarbeiter in Kurzarbeit. Photovoltaik-Anlagen verkaufen sich nicht wie erwartet. Dies liegt an gesunkenen Energiepreisen und unsicheren Subventionen, die den Markt im Vergleich zum Vorjahr um 30 bis 40 Prozent schrumpfen ließen. Zudem hat ein österreichischer Stromversorger die Einspeiseverträge für über 20.000 Solaranlagenbetreiber gekündigt, was neue Investitionen weiter erschwert. Hinzu kommen Dumpingpreise chinesischer Hersteller, die den Markt mit Billigprodukten fluten, wie Fronius-Chefin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß berichtet (heise: 05.06.24).


Fronius in der Krise: 350 Entlassungen trotz Millionen-Investitionen

Die Konkurrenz aus China stellt Fronius vor große Probleme. Vor Kurzem konnte das Unternehmen die hohe Nachfrage nach Wechselrichtern kaum bewältigen. Lieferschwierigkeiten und der Ukraine-Konflikt ließen die Energiepreise steigen, wodurch Solaranlagen attraktiver wurden. Fronius investierte 420 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen in Oberösterreich und Tschechien und stellte 2.000 neue Mitarbeiter ein.

Fronius in der Krise: Österreichischer Hersteller von Wechselrichtern baut 350 Stellen ab und schickt 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit
Fronius in der Krise: Österreichischer Hersteller von Wechselrichtern baut 350 Stellen ab und schickt 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit
Bild: Asurnipal, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Doch die Hoffnung auf einen anhaltenden Solarboom hat sich zerschlagen. Die Lager der Großhändler und Installateure sind voll. Seit Ende des letzten Jahres befinden sich 1.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit, und 100 Leiharbeiter kehrten zu ihren Arbeitgebern zurück. Trotz dieser Maßnahmen verschlechterte sich die Marktsituation im Jahr 2024 weiter, sodass nun 350 Stellen, vor allem in Sattledt, abgebaut werden müssen, so Engelbrechtsmüller-Strauß.

SPÖ-Kritik an Grünen: Versäumnis bei Solarförderung bringt Fronius in Bedrängnis

Alois Schroll, Energiesprecher der SPÖ, reagiert entsetzt auf diese Entwicklungen. „Das wäre nicht nötig gewesen“, kritisiert Schroll die Regierung, insbesondere Leonore Gewessler von den Grünen. Sie habe es versäumt, die Vergabe von Subventionen an regionale Produktion zu koppeln, obwohl das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz von 2021 diese Möglichkeit biete. Diese Maßnahme hätte Fronius helfen können, sich besser gegen die chinesische Konkurrenz zu behaupten.

Fronius, gegründet 1945, hat seinen Hauptsitz in Pettenbach, Oberösterreich. Zwei Drittel des Umsatzes stammen aus dem Bereich Solartechnik, ein Drittel aus der Schweißtechnik. Eine kleine Sparte widmet sich der Ladetechnik für Antriebsakkus und Starterbatterien. Mit 38 Tochtergesellschaften auf fünf Kontinenten ist Fronius international vertreten. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Neuhof-Dorfborn, Osthessen.


Solarindustrie im Umbruch: Wie Fronius gegen chinesische Konkurrenz kämpft

Die aktuellen Schwierigkeiten verdeutlichen die Herausforderungen in der globalen Solarindustrie. Niedrige Energiepreise und Unsicherheiten bei staatlichen Förderungen wirken sich negativ auf den Markt aus. Fronius muss sich an diese neuen Gegebenheiten anpassen und strategische Entscheidungen treffen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Kampf gegen chinesische Dumpingpreise erfordert innovative Ansätze und möglicherweise auch politische Unterstützung. Eine mögliche Lösung könnte in der Stärkung regionaler Produktionskapazitäten und der Förderung von Innovationen liegen.

Trotz der aktuellen Krise zeigt die Geschichte von Fronius, dass das Unternehmen in der Lage ist, auf Marktveränderungen zu reagieren und sich anzupassen. Mit einer klaren strategischen Ausrichtung und gezielten Investitionen könnte Fronius wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich der Markt entwickelt und ob Fronius seine Position als führender Hersteller von Solartechnik behaupten kann.

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