Die Unternehmensgruppe Theo Müller, ein Schwergewicht in der Molkereiindustrie, hat den schrittweisen Abschied von zwei Standorten bis zum Sommer 2026 bekannt gegeben. Etwa 400 Angestellte stehen vor einer unsicheren Zukunft, da die Standorte Heilbronn und Schefflenz in Baden-Württemberg nicht länger haltbar sind. Der Konzern nennt Kostendruck und eine schwierige Marktlage als Hauptgründe. Insbesondere der Standort Heilbronn benötigt erhebliche Investitionen, die nicht tragfähig erscheinen (ntv: 21.02.24). Cornelia Heiser, zuständig für das Landliebe-Geschäft, unterstreicht: „Eine umfassende wirtschaftliche Analyse hat ergeben, dass die beiden Produktionsstandorte unter diesen Voraussetzungen keine Perspektive haben, aus den tiefroten Zahlen zurück in ein langfristig profitables Geschäft zu kommen“.
Müller richtet Unternehmen neu aus: Standortschließungen trotz Markenstärke von Landliebe
Trotz der Schließungen wird Landliebe als Marke erhalten bleiben. Die Produktion von Joghurts und Desserts verlagert der Konzern auf andere Werke.
Erst im Frühjahr des Vorjahres hatte Müller drei Standorte von Friesland Campina erworben, darunter auch die nun zur Schließung bestimmten Werke in Heilbronn und Schefflenz sowie eine weitere Molkerei in Köln, die bereits kurze Zeit später geschlossen wurde. Das Bundeskartellamt stimmte dieser Übernahme nur mit Auflagen zu, da Müller in einigen Segmenten eine dominierende Marktstellung innehat. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, kommentierte die damalige Entscheidung.
Ein Blick auf Müllers Wirtschaftskraft
Mit einem Umsatz von 8,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 und über 32.000 Beschäftigten ist die Unternehmensgruppe Theo Müller ein Gigant der Branche. Zum Portfolio gehören namhafte Marken wie Müller, Weihenstephan und Sachsenmilch. Trotz der aktuellen Herausforderungen steht das Familienunternehmen für eine lange Tradition und Vielfalt in der Molkereiwirtschaft.
Diese Entscheidung unterstreicht die Dynamik in der Lebensmittelindustrie, wo Kostendruck und Marktveränderungen ständig neue Anpassungen erfordern. Während die Schließung der Standorte eine Ära beendet, zeigt die Strategie von Müller, dass Flexibilität und Marktanpassung entscheidend für langfristigen Erfolg sind.
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