Die Modebranche in Deutschland befindet sich in einer schweren Krise. Viele Unternehmen wie Peter Hahn, Peek & Cloppenburg, Galeria Karstadt Kaufhof und andere kämpfen ums Überleben (wiwo: 24.10.23).
Modebranche in der Krise: Insolvenzen und Unsicherheit im Textil- und Schuhhandel
Der Handelsverband BTE hat Anfang Oktober erklärt, dass die aktuellen Umsätze in der Textil- und Schuhbranche nicht ausreichen, um die steigenden Kosten für Energie, Personal und Mieten auszugleichen. Die Rückzahlung von Coronahilfen und Überbrückungshilfen verschärft die Situation weiter.
Kurz nach dieser Warnung hat Peter Hahn Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen plant jedoch, den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fortzusetzen und sucht nach Investoren für eine Restrukturierung bis Anfang 2024.
Die Modebranche leidet seit Jahren unter dem Onlinehandel und der Coronapandemie. Die steigende Inflation erhöht die Kosten für Bekleidungshändler, die sie nur teilweise durch höhere Preise ausgleichen können.
Peek & Cloppenburg, Deutschlands größter Modehändler, ging Anfang März in ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren. Obwohl die Insolvenz später aufgehoben wurde, mussten Gläubiger erhebliche Verluste hinnehmen.
Auch Galeria Karstadt Kaufhof durchlebte bereits zwei Schutzschirm-Insolvenzverfahren in kurzer Zeit. Die Rettung des Unternehmens ist noch unsicher, da Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi schwierig sind.
Modebranche in Turbulenzen: Insolvenzen und Unsicherheit in Deutschland
Weitere Pleiten betreffen Unternehmen wie Tennis-Point GmbH, Internetstores GmbH, Hallhuber, Jako-O und Madeleine. Hohe Inflation und vorsichtige Ausgaben der Kunden sind die Hauptprobleme.
Die Modebranche in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, und die Zukunft vieler Unternehmen ist unsicher.
Der Schuhhandel in Deutschland steht vor großen Herausforderungen und hat in den letzten Jahren einige Insolvenzen erlebt.
Im September 2022 musste der Schuhhändler Ludwig Görtz ein Schutzschirmverfahren anmelden und hat seitdem etwa die Hälfte seiner Filialen geschlossen. Im Februar 2023 fand Görtz jedoch einen Privatinvestor, der frisches Kapital zur Verfügung stellt.
Ende März 2023 meldete auch die Schuhhandelskette Reno Insolvenz an. Die Kette musste 150 von 180 Reno-Filialen schließen.
Ende 2022 meldeten Salamander und Klauser Insolvenz an. Im September 2023 übernahm die Investorengruppe Prime Footwear Investors AG die Unternehmen. Dadurch konnten die meisten Arbeitsplätze gerettet werden.
Modebranche im Wandel: Insolvenzen und Neustart bei Orsay, Escada, Esprit und Bonita
Die Modekette Orsay musste im Januar 2022 Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden und hat im Laufe des Jahres alle ihre Ladengeschäfte und den Online-Shop geschlossen.
Das Luxusmodelabel Escada, das einst zu den größten Marken für luxuriöse Damenmode gehörte, musste bereits zweimal Insolvenz anmelden und hat viele seiner Filialen geschlossen, aber die Marke wird weiterhin genutzt.
Esprit, einst ein bekanntes Modeunternehmen, hatte schon vor der Corona-Pandemie Umsatzprobleme. Die Pandemie verschärfte die Situation, und die deutschen Kerngesellschaften mussten im Schutzschirmverfahren saniert werden. Esprit konzentriert sich nun verstärkt auf den asiatischen Markt.
Die ehemalige Tom-Tailor-Tochter Bonita hat sich nach ihrer Insolvenz 2021 erholt und verzeichnet wieder steigende Umsätze. Das Unternehmen plant nun, zu expandieren und zeigt, dass Insolvenz auch zu einer erfolgreichen Sanierung führen kann.
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