Der baden-württembergische Maschinenbauer Homag, in Schopfloch, hat angekündigt, weltweit etwa 600 Stellen abzubauen. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die rückläufige Nachfrage nach ihren Produkten. In Deutschland sollen ca. 35 Stellen betroffen sein. Die Maßnahme zielt darauf ab, im kommenden Jahr Einsparungen von etwa 25 Millionen Euro zu erzielen und ab 2025 jährlich rund 50 Millionen Euro einzusparen. Trotz des Bedarfs an Holzbearbeitungsmaschinen in vielen Industriezweigen erwartet das Unternehmen aufgrund unerwartet schwacher Auftragszahlen für das kommende Jahr eine herausfordernde Zeit (stuttgarter-nachrichten: 07.11.23).
Unerwarteter Auftragsrückgang bei Homag: Dringende Maßnahmen ergriffen, um Abschwung zu bewältigen
Nachdem die Kunden in den Jahren 2021 und 2022 erheblich in Maschinen von Homag investiert hatten, rechnete das Unternehmen mit einem Abschwung. Die Realität zeigt jedoch, dass der Auftragseingang weltweit um fast ein Drittel zurückging, was eine größere Herausforderung darstellt, als ursprünglich erwartet. Daniel Schmitt, Vorstandsvorsitzender von Homag, erklärte, dass das Unternehmen nun dringend Maßnahmen ergreifen müsse, um auf diese unerwartete Entwicklung zu reagieren.
Homag setzt auf soziale Maßnahmen und Kurzarbeit: Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen
Um die Stellenstreichungen in Deutschland umzusetzen, plant Homag, auf freiwillige Programme und Vorruhestandsmodelle zurückzugreifen. Derzeit sind keine betriebsbedingten Kündigungen geplant, jedoch wird darauf hingewiesen, dass sie nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Darüber hinaus wird das Unternehmen die Arbeitszeitkonten reduzieren und Kurzarbeit einführen. Ein weitreichender Einstellungsstopp wird ebenfalls implementiert, um die Kosten weiter zu senken.
Homag und Dürr in der Krise: Umsatzrückgang und Gewinnrevision – Wie die Unternehmen reagieren
Homag erwartet aufgrund des verringerten Auftragsvolumens im nächsten Jahr einen Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent. Diese Probleme im Maschinenbau haben auch Auswirkungen auf den Mutterkonzern Dürr, der seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr revidiert hat. Die ursprüngliche Prognose von 160 Millionen bis 210 Millionen Euro Gewinn nach Steuern wurde auf 110 Millionen bis 160 Millionen Euro herabgestuft. Dies verdeutlicht die weitreichenden Auswirkungen der aktuellen Herausforderungen auf die gesamte Unternehmensgruppe. Homag und Dürr sind nun gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität in einem anspruchsvollen Marktumfeld sicherzustellen.
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