Massiver Stellenabbau bei DB-Cargo – auch Lokführer und Führungskräfte betroffen

Bei DB Cargo gibt es einen Stellenabbau, der auch Führungskräfte und Lokführer betrifft. DB Cargo hat finanzielle Probleme, und Vorständin Sigrid Nikutta plant Maßnahmen, um das Unternehmen profitabel zu machen. Das Unternehmen hat ein umfassendes Sparprogramm entwickelt. Nun sind weitere Informationen zum Stellenabbau bekannt (businessinsider: 07.10.23).


DB Cargo im Krisenmodus: Großer Stellenabbau und kontroverse Pläne enthüllt

DB Cargo hat in den letzten Jahren Verluste verzeichnet, allein im letzten Jahr 655 Millionen Euro. Sigrid Nikutta hat im Frühjahr Unterstützung von Roland Berger geholt, um das Unternehmen zu restrukturieren. Nach monatelangen Beratungen hat DB-Cargo ein Sparkonzept erstellt, das den Abbau von etwa 1800 Stellen im Bereich kombinierter Verkehr bei Cargo vorsieht.

DB Cargo im Krisenmodus: Großer Stellenabbau und kontroverse Pläne enthüllt. Auch Lokführer und Führungskräfte betroffen
DB Cargo im Krisenmodus: Großer Stellenabbau und kontroverse Pläne enthüllt. Auch Lokführer und Führungskräfte betroffen

Es gibt auch Pläne, Lokführer-Stellen bei Cargo zu reduzieren, was etwa 400 Mitarbeiter betrifft. Diese könnten sich bei Tochterfirmen von Cargo bewerben. Berichten zufolge können Tochterunternehmen jedoch nur 75 Prozent der Lokführer von den Tochterfirmen übernehmen. Darüber hinaus plant Nikutta den Abbau von 1200 Führungskräfte-Stellen bei der Bahntochter. Diese Stellen werden intern als „Overhead“ bezeichnet und gelten als zu unproduktiv.

Die Kritik an den umfangreichen Stellenstreichungen ist laut Arbeitnehmervertretern groß. Es gibt Zweifel, ob der Stellenabbau und die Verlagerung der Mitarbeiter in Tochtergesellschaften tatsächlich die Produktivität steigern und die Kosten dauerhaft senken können. Auch die Auswirkungen auf den Fahrplan im Güterverkehr nach der Verlagerung der Lokführer ist infrage gestellt.

Kritik am DB-Cargo-Sparplan: Unzufriedenheit im Aufsichtsrat und brisante Enthüllungen

Einige Aufsichtsratsmitglieder, die Nikutta grundsätzlich unterstützen, sehen die Kritik als problematisch an. Insider berichten, dass Parlamentarier im Aufsichtsrat nach den Einspareffekten von Nikuttas Plan gefragt haben. Die Antworten auf diese Fragen waren offenbar nicht zufriedenstellend, und es herrschte eine unangenehme Atmosphäre während der Sitzung des Kontrollgremiums.

Das Thema Cargo wird erneut im Dezember im Aufsichtsrat besprochen, diesmal mit mehr Aufmerksamkeit.

Ein Sprecher des Unternehmens bestätigt den geplanten Stellenabbau und seine Verteilung. Die Umsetzung soll über fünf Jahre erfolgen und möglichst schonend sein. Bei Ausscheiden älterer Mitarbeiter will das Unternehmen die Stellen nicht wieder besetzen, und es wird auch über Altersteilzeit nachgedacht.

Recherchen von „Business Insider“ zeigen, dass das Durchschnittsalter der Belegschaft bei Cargo bei 45 Jahren liegt. Die meisten der 30.000 Mitarbeiter stehen nicht kurz vor der Rente.

Der geplante Abbau von Lokführer-Stellen wird relativiert. Es muss noch verhandelt werden, und die Personalbedarfe könnten sich ändern.


DB Cargo im Sparprogramm: Betriebsrat und Gewerkschaft kündigen Widerstand an

Der Betriebsrat von Cargo und die Bahngewerkschaft EVG haben Widerstand gegen das Sparprogramm angekündigt.

Im Frühjahr gab die Cargo-Chefin bekannt, dass bis Herbst ein Sparplan stehen und bis Winter mit der Arbeitnehmerseite verhandelt sein sollte.

Nikutta hat das Ziel, bis 2024 Maßnahmen zu ergreifen, um das Bilanzjahr mit schwarzen Zahlen abzuschließen.

Das aktuelle Sparprogramm betrifft nur einen der drei Geschäftsbereiche von Cargo, während die anderen Bereichen in den kommenden Jahren noch mehr einsparen sollen.

Einige Aufsichtsräte erwarten in diesem Jahr keine Einigung zwischen Cargo und dem Betriebsrat, während die Unternehmensseite hofft, die Verhandlungen noch vor Jahresende abzuschließen. Sie hofft auf das Entgegenkommen des Betriebsrates, um Cargo endlich profitabel zu machen.

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Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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