Die Vergabe von Klimahilfen steht zunehmend in der Kritik, denn ein Großteil der Mittel erreicht wirtschaftlich starke Staaten, wobei Deutschlands jährliche Beiträge in Milliardenhöhe leistet. Während fragile Länder kaum profitieren, verbucht eine Reihe von Empfängern mit hoher Emission und großen Einnahmen erhebliche Summen. Diese Fördermittel aus Industrienationen sollten ursprünglich Verwundbare stützen – heute zeigt sich ein System mit starkem Ungleichgewicht (theguardian: 14.11.25).
Ungleiche Verteilung der Klimagelder
Die internationalen Klimahilfen strömen entlang politischer Bündnisse und nationaler Prioritäten statt nach Dringlichkeit. Nur rund ein Fünftel der Gesamtmittel landet bei den 44 ärmsten Ländern (LDCs).

Stattdessen profitieren Staaten wie China, Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate überproportional von den Fördermitteln. Deutschland trägt nach offiziellen Berichten etwa 6 Mrd. Euro jährlich zur globalen Klimafinanzierung bei.
Kredite statt Zuschüsse – Klimagelder als Schuldenfalle
In den ärmsten Ländern dominieren Kredite bei der Vergabe von Klimahilfen, was die ohnehin angespannte Finanzlage verschärft. Zahlungen, die als Investitionshilfe gedacht waren, führen dort zu Rückzahlungspflichten, Zinsen und langfristiger Verschuldung. Staaten wie Bangladesch oder Angola nahmen über 90 % der Mittel als Darlehen auf, nicht als Zuschüsse.
Wohlhabende Empfänger – ein neuer Verteilungstrend bei Klimageldern
Es fällt auf, dass Länder mit starkem Wirtschaftswachstum große Mengen an Klimahilfen erhalten. China und die Golfstaaten zählen zu den Spitzenempfängern. Gleichzeitig realisieren Entwicklungsländer mit geringem Einkommen kaum Mittelfluss. Diese Hilfsleistungen entwickeln sich damit zu strategischen Ressourcen statt zu gezielten Rettungspaketen.
Veraltete Kategorien erschweren faire Vergabe von Klimahilfen
Ein wesentliches Problem liegt in der Klassifizierung „Entwicklungsland“. Staaten wie Katar, Singapur oder China gelten noch immer als «Entwicklungsländer», obwohl sie längst wirtschaftlich zu den führenden Mächten zählen. So bleibt der Zugang zu Klimahilfen ungehindert, während schwache Staaten weniger profitieren. Eine echte Unterstützungsstrategie würde diese Kategorien dringend neu denken.
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