Grüner Wasserstoff: Kostenanstieg und ungelöste Herausforderungen für die Energiewende

Grüner Wasserstoff könnten sich als teurer erweisen als gedacht. Experten sagen, dass die Herstellung teurer wird und nicht mehr bei den anfänglich geschätzten 3 Euro pro Kilogramm liegen wird. Stattdessen könnte der Preis für grünen Wasserstoff zwischen 5 und 8 Euro pro Kilogramm liegen. Dies stellt eine Herausforderung für die Energiewende dar (taz: 16.10.23).


Grüner Wasserstoff: Warum die Kosten steigen und die Energiewende gefährdet ist

Die Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff hängen stark von den Strompreisen ab, da die Elektrolyse zur Herstellung des Wasserstoffs erhebliche Mengen Strom benötigt. Angenommen, der Strompreis beträgt 7 Cent pro Kilowattstunde, dann belaufen sich allein die Stromkosten auf fast 4 Euro pro Kilogramm. Hinzu kommen Kapitalkosten von etwa 2 Euro. Insgesamt wird grüner Wasserstoff bei den derzeitigen Strompreisen kaum unter 6 Euro pro Kilogramm zu haben sein.

Wasserstoff-Dilemma: Hohe Kosten und ungelöste Importprobleme gefährden die grüne Zukunft. Kosten höher als bisher angenommen
Wasserstoff-Dilemma: Hohe Kosten und ungelöste Importprobleme gefährden die grüne Zukunft. Kosten höher als bisher angenommen

Aufgrund dieser Kostenrückstände fordern Unternehmen derzeit Unterstützung auf drei Ebenen: für die Herstellung, die Infrastruktur und die Verwendung von Wasserstoff. Dies war auch das Hauptthema beim Industrieforum der trinationalen Wasserstoff-Initiative 3H2 vor kurzem.


Wasserstoff-Dilemma: Hohe Kosten und ungelöste Importprobleme gefährden die grüne Zukunft

Die Hersteller von grünem Wasserstoff stehen vor einem Dilemma. Wenn sie Wasserstoff nur dann produzieren, wenn viel erneuerbarer Strom verfügbar ist, können sie zwar billigen Strom nutzen, aber die Kapitalkosten werden durch die geringe Nutzungsdauer der Anlagen hoch sein. Wenn die Elektrolyseure jedoch rund um die Uhr laufen, sind die Kapitalkosten pro Kilogramm niedriger, aber dann müssen die Betreiber teuren Strom zu ungünstigen Zeiten dazu kaufen.

Deutschland schaut auch auf den Import von Wasserstoff, da der Bedarf hierzulande nicht vollständig gedeckt werden kann. Die Importpreise dürften jedoch ähnlich hoch sein wie die Preise für heimischen Wasserstoff, wie Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zeigen. Selbst Wasserstoffimporte aus Ländern wie Brasilien, Australien und Kolumbien würden in Deutschland aufgrund der Transportkosten bei knapp 6 Euro liegen. Der Transport per Pipeline von Algerien, Tunesien und Spanien könnte günstiger sein, jedoch würden selbst dann die erhofften Preise von 3 bis 4 Euro pro Kilogramm nicht erreicht.

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