Grüner Ministerpräsident: „Tempolimit für Klimaschutz irrelevant“

Winfried Kretschmann, Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident, sieht ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen im Kampf gegen den Klimawandel als völlig irrelevant an. Er tritt beim Thema Tempolimit auf die Bremse, obwohl er selbst einst ein Verfechter eines Tempolimits war. Andere Themen seien für ihn von größerer Bedeutung (Giga: 07.01.22).


Kretschmann: Tempolimit unwirksam beim Klimaschutz

Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hat sich zu dem diskutierten Tempolimit auf deutschen Autobahnen geäußert und dabei betont, dass es für den internationalen Kampf gegen den Klimawandel „völlig irrelevant“ ist. Kretschmann, der in der Vergangenheit selbst ein glühender Verfechter eines Tempolimits war, argumentiert, dass Deutschland nur für 2 % der klimaschädlichen Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich ist. Daher würde die Wirkung eines Tempolimits seiner Meinung nach stark überschätzt. Stattdessen sollte man sich auf eine klimaneutrale und wettbewerbsfähige Wirtschaft konzentrieren, die neue Arbeitsplätze schafft und als Vorbild für andere Länder dienen kann.

Kretschmann: Tempolimit unwirksam beim Klimaschutz. Wirksamkeit eines Tempolimits  wird seiner Meinung nach stark überschätzt
Kretschmann: Tempolimit unwirksam beim Klimaschutz. Wirksamkeit eines Tempolimits wird seiner Meinung nach stark überschätzt
Bild: GRÜNE Baden-Württemberg, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

 „Ob wir ein Tempolimit umsetzen oder nicht, ist für den internationalen Kampf gegen den Klimawandel völlig irrelevant – auch wenn ich persönlich schon immer ein Befürworter des Tempolimits war“, sagte Kretschmann. „Der Glaube, dass wir mit dem radikalsten Klimaschutz die Welt retten können, ist trügerisch“, so der grüne Ministerpräsident weiter.

Umweltbundesamt hält an Forderung für ein Tempolimit fest

Das Umweltbundesamt argumentiert, dass ein Tempolimit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen die CO₂-Emissionen von Autos um rund 2,7 Prozent reduzieren könnte. Sollte sich die Politik auf 100 km/h einigen, könnten Einsparungen von fast 6 Prozent erzielt werden.


Initiative „Lebenswerte Städte“ setzt sich für geringere Geschwindigkeiten innerorts ein

Neben den Diskussionen um Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen gibt es auch Überlegungen, innerorts geringere Geschwindigkeiten einzuführen. Die Initiative „Lebenswerte Städte“ setzt sich dafür ein, dass innerorts statt 50 km/h nur noch 30 km/h erlaubt sind. Zu den Städten und Gemeinden, die sich dieser Initiative angeschlossen haben, gehören Hannover, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart und Freiburg.

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