Das französische Kernkraftwerk Chooz wurde außerplanmäßig vom Netz getrennt. Von der Abschaltung sind beide Blöcke des Kraftwerks an der Grenze zu Belgien betroffen. Das Kraftwerk, dessen beide Blöcke eine Leistung von je 1450 Megawatt haben, zählt dazu zu den leistungsstärksten Atomkraftwerke in Frankreich. Insgesamt betreibt Frankreich 56 Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 61. 370 Megawatt. Diese Kraftwerke decken 70 Prozent des französischen Strombedarfs.
Schäden an baugleichem Atomkraftwerk
Die Abschaltung der Blöcke erfolgte aus Sicherheitsgründen. Im baugleichen Kernkraftwerk Civaux im Westen Frankreichs wurden bei einer routinemäßigen Inspektion im August Risse an einem Rohr des ersten Blocks entdeckt. Der zweite Block wies bei einer Untersuchung im November dann auch noch den gleichen Schaden auf.
Beide Blöcke mit jeweils ebenfalls 1450 MW müssen jetzt repariert werden. Ursprünglich sollten die beiden Blöcke bis Mitte Dezember wieder ans Netz gehen. Jetzt fallen sie mindestens bis Ende März nächsten Jahres aus.
Fast 6000 Megawatt außerplanmäßig vom Netz
Die Überprüfung der Reaktoren im Kraftwerk Chooz sollen mindestens 5 Wochen dauern und werden somit bis Mitte Januar dauern. Deshalb fehlen Frankreich gerade unvorhergesehen 5800 MW Leistung zur Stromversorgung.
Stromversorgung in Frankreich im Winter kritisch
Die Abschaltung der Reaktoren kommt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, denn Frankreich hat im Winter immer Probleme die eigene Stromversorgung sicher zu stellen. Dabei ist der Januar und Februar meist besonders kritisch. In den letzten Jahren war Frankreich in diesen Monaten immer wieder auf Stromimporte aus dem Ausland angewiesen.
Abschaltung deutscher Atomkraftwerke verschärft Situation zusätzlich
Die Situation am europäischen Strommarkt verschärft sich zusätzlich, da Deutschland zum Jahresende drei weitere Atomkraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehr als 4000 MW endgültig abschaltet. Das daraus resultierende Defizit in der Stromproduktion sollen dann in erster Linie Gaskraftwerke übernehmen. Allerdings sind auch die europäischen Gasspeicher auf einem historischen Tiefststand.
RWE warnt vor Stromausfällen
Mittlerweile warnt auch RWE bereits vor drohenden Stromausfällen, da für einen harten Winter nicht ausreichend Gas zur Verfügung steht. Damit ruft ein weiterer Player im Strommarkt die Politik auf endlich zu handeln. Zuvor hat sowohl der Rohstoffhändler Trafigur, als auch der deutsche Energiekonzern Eon vor drohenden Stromausfällen gewarnt
Bei Stromengpässen importiert Deutschland zudem Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen. Allerdings hat auch Polen zur Zeit Probleme das Land mit Strom zu versorgen. Wir haben darüber bereits in unserem Artikel „Chaotische Verhältnisse am europäischen Strommarkt“ berichtet. Deshalb spitzt sich die Situation im europäischen Stromverbund immer mehr zu.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis das europäische Stromnetz zusammenbricht. Allerdings sind die meisten Deutschen nicht auf einen Blackout vorbereitet. Bereiten Sie sich rechtzeitig darauf vor.
Wie Sie sich auf einen langanhaltenden Stromausfall vorbereiten können erfahren Sie in unseren Ratgebern.
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