Elektroautos: Laden an öffentlichen Ladesäulen aktuell teurer als das Tanken von Verbrennern

Elektroautos gelten als Schlüssel zur Verkehrswende, da sie die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor drastisch reduzieren sollen. Doch während die Technologie zur Elektrifizierung von Fahrzeugen immer ausgereifter wird, stehen Autofahrer vor finanziellen Hürden beim Laden unterwegs. Während die Kosten für Haushaltsstrom tendenziell sinken, zeigen sich steigende Preise für das öffentliche Laden von Elektroautos. Laut dem aktuellen Ladesäulencheck 2024, der von Statista für LichtBlick durchgeführt wurde, liegt der Durchschnittspreis an Normalladesäulen bei 55 Cent pro Kilowattstunde, während an Schnellladepunkten die Kosten sogar auf 66 Cent pro Kilowattstunde steigen. Diese Preisentwicklung führt dazu, dass das Tanken von Verbrennerfahrzeugen bezogen auf 100 Kilometer Fahrstrecke derzeit günstiger ist als das Laden von Elektroautos (chip: 02.05.24).


Komplexität und hohe Preise beeinträchtigen die Akzeptanz

Die Komplexität des Ladevorgangs durch eine Vielzahl von Ladekarten und Apps sowie die hohen Preise für spontanes Laden ohne langfristigen Vertrag tragen nicht dazu bei, die Akzeptanz von Elektromobilität zu steigern. Diese Umstände machen das Laden für viele Fahrer zu einem verwirrenden und kostspieligen Prozess. Hinzu kommt, dass der Markt von lokalen Monopolisten dominiert wird, was fairen Wettbewerb und Verbraucherfreundlichkeit beeinträchtigt.

Tanken von Verbrennern bezogen auf 100 Kilometer Fahrstrecke mittlerweile billiger als das Laden von E-Autos an Ladestationen
Tanken von Verbrennern bezogen auf 100 Kilometer Fahrstrecke mittlerweile billiger als das Laden von E-Autos an Ladestationen

Die übermäßige Kontrolle lokaler Energieversorger über den Ladestrommarkt führt dazu, dass Preise oft nicht den Marktbedingungen entsprechen und Drittanbieter benachteiligt werden. Aus diesem Grund fordert LichtBlick seit langem eine grundlegende Reform des Marktes, um für mehr Transparenz und faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen.

Das Durchleitungsmodell als Lösungsansatz

Eine mögliche Lösung für diese Probleme ist das Durchleitungsmodell. Mit diesem Ansatz könnten alle Energieversorger ihren Strom an öffentlichen Ladesäulen anbieten, während die Betreiber der Ladepunkte angemessene Entgelte für die Infrastruktur erhalten würden. Ein erfolgreiches Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit 50Hertz und Stromnetz Berlin durchgeführt wurde, zeigt das Potenzial dieses Modells. Es könnte den Markt für Elektromobilität öffnen, faire Bedingungen schaffen und die Akzeptanz von Elektroautos weiter vorantreiben.


Lokale Monopolisten und die Notwendigkeit von Reformen

Die Dominanz lokaler Monopolisten auf dem Ladestrommarkt stellt jedoch weiterhin eine Herausforderung dar. Diese monopolistische Struktur ermöglicht es den Energieversorgern, Preise festzulegen, die nicht dem tatsächlichen Wettbewerb entsprechen. Dies führt zu höheren Kosten für die Verbraucher und hemmt die Entwicklung eines effizienten und fairen Marktes für Elektromobilität.

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Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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