Die Einnahmen aus der Grundsteuer haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erzielten die Gemeinden im Jahr 2023 rund 15,5 Milliarden Euro aus dieser Steuer. Im Vergleich zu 2013 entspricht das einem Anstieg von 25,2 Prozent. Auch im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Einnahmen weiter an. Mit 8,0 Milliarden Euro lag das Plus bei 2,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (welt: 12.02.25).
Wichtige Finanzquelle für Kommunen
Die Grundsteuer ist eine der zentralen Einnahmequellen der Kommunen. Im Jahr 2023 machte sie 13 Prozent der gesamten Gemeindesteuern aus. Größeren Anteil hatten lediglich die Gewerbesteuer mit 59 Prozent und die Einkommensteuer mit 25 Prozent.
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Besonders relevant ist die Grundsteuer vom Typ B, die auf bebaute oder unbebaute Grundstücke erhoben wird. Sie brachte den Gemeinden im ersten Halbjahr 2024 rund 7,8 Milliarden Euro ein. Der Anteil der Grundsteuer vom Typ A, die land- und forstwirtschaftliches Vermögen betrifft, ist deutlich geringer. Seit Anfang 2025 gelten für die Grundsteuer neue Bewertungsregeln und angepasste Hebesätze.
Unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern
Zwischen 2013 und 2023 entwickelten sich die Einnahmen aus der Grundsteuer in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Hessen verzeichnete den höchsten Anstieg mit einem Plus von 56,5 Prozent. Hier erreichten die Einnahmen im Jahr 2023 rund 1,4 Milliarden Euro. Auch das Saarland und Rheinland-Pfalz lagen mit Zuwächsen von 44,9 Prozent bzw. 42,2 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt.
In Sachsen war der Anstieg hingegen vergleichsweise gering. Dort erhöhten sich die Einnahmen in zehn Jahren um nur 12,3 Prozent, von 0,48 auf 0,54 Milliarden Euro. Auch Berlin und Sachsen-Anhalt zeigten mit Steigerungen von 12,3 Prozent beziehungsweise 13,3 Prozent eine eher moderate Entwicklung. Die Bedeutung der Grundsteuer innerhalb der Gemeindesteuern unterscheidet sich ebenfalls stark. In Bremen machte sie 15,4 Prozent der gesamten Gemeindeeinnahmen aus, in Berlin 13,6 Prozent und im Saarland 13,5 Prozent. Deutlich geringer fiel der Anteil in Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg aus, wo er jeweils unter zehn Prozent lag.
Reform mit neuen Herausforderungen
Seit Anfang 2025 gilt die Reform der Grundsteuer mit neuen Bewertungsregeln und angepassten Hebesätzen. Ziel ist eine gerechtere Verteilung der Steuerlast. Die Reform hat allerdings vielerorts zu Unsicherheit geführt, da nicht klar ist, wie sich die Änderungen langfristig auf die Einnahmen der Gemeinden auswirken.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Grundsteuer eine unverzichtbare Stütze für kommunale Finanzen. Sie sorgt für Planungssicherheit und finanziert wichtige Projekte in der Infrastruktur. Kommunen sind auf diese Einnahmen angewiesen, um ihre Aufgaben zu erfüllen und regionale Entwicklungen zu fördern. Eine stabile Entwicklung der Grundsteuer bleibt daher ein entscheidender Faktor für die finanzielle Zukunft vieler Städte und Gemeinden.
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