Deutschlands führender Netzbetreiber, E.on, spricht sich für eine Überprüfung der Energiewende aus. Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, teilt die Bedenken des Bundesrechnungshofs über die Kosten der Transformation. Einigkeit in Kritik: Birnbaum unterstützt damit die Ansichten des Bundesrechnungshofs, der die Energiewende als teuer und unzureichend bezeichnet hat. Diese Haltung stellt eine Kehrtwende im Verhältnis zwischen Politik und Unternehmen dar. Um einen drastischen Anstieg der Strompreise zu verhindern, fordert der E.on-Chef, wie zuvor auch die Studie des Unternehmensberaters McKinsey, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bremsen und der Geschwindigkeit des Netzausbaus anzupassen (welt: 14.04.24).
Experten warnen: Energiewende gefährdet – Neue Strategien dringend nötig!
Der Netzausbau und die Sicherung der Stromversorgung bis 2030 sind laut dem Behördenpräsidenten Kay Scheller „wirklichkeitsfremd“. Diese Aussage untermauert Birnbaum und warnt vor einem Verlust der Zustimmung für die Energiewende. Kostentransparenz als Lösung: Um die Systemkosten der Energiewende zu begrenzen, schlägt Birnbaum eine engere Verzahnung von Netzausbau und erneuerbaren Energien vor. Eine Ausbaubremse könnte nötig sein, um die Kosten im Griff zu behalten.
Energiewende vor neuen Herausforderungen: Folgen einer Verlangsamung des Ökostrom-Ausbaus
Die Umsetzung dieses Vorschlags wäre komplex, da sie eine Gesetzesänderung erfordert. Bestehende Ausbauziele müssten überdacht werden, was den Weg für eine nachhaltige Lösung erschwert. Ausblick und mögliche Folgen: Die Verlangsamung des Ökostrom-Ausbaus könnte politische Ziele wie den Kohleausstieg und die CO₂-Einsparungen gefährden. Doch Birnbaum sieht keine Alternative, um die Belastung für die Bevölkerung zu reduzieren.
E.on-Chef fordert Umdenken bei Energiewende
Birnbaum schlägt vor, Engpässe im Netz den Investoren aufzubürden. Dies könnte jedoch zu einer geringeren Investitionsbereitschaft in erneuerbare Energien führen, was wiederum den Transformationsprozess beeinträchtigen würde. Fokus auf Bezahlbarkeit und Sicherheit: Die Energiewende muss neben dem Klimaschutz auch die Bezahlbarkeit und Sicherheit des Energiesystems berücksichtigen, betont Birnbaum. Diese Aspekte sind für die Akzeptanz der Bevölkerung entscheidend.
E.on plant weitere Investitionen
Trotz der Kritik an der Energiewende plant E.on, seine Investitionen in den kommenden Jahren zu steigern. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Herausforderungen der Energiewende anzugehen. Kosten tragen die Verbraucher: Die Kosten für den Netzausbau werden größtenteils von den Verbrauchern getragen, was sich in steigenden Netzentgelten auf der Stromrechnung niederschlägt. Die finanzielle Belastung der Verbraucher wird somit weiter zunehmen.
E.on als wichtiger Akteur der Energiewende
E.on ist einer der führenden Akteure der Energiewende in Europa. Das Unternehmen ist nicht nur im Netzbetrieb tätig, sondern treibt auch verschiedene nachhaltige Energietechnologien voran.
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