Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und mehr als 30 weitere Organisationen verlangen strengere Emissionsgrenzwerte für neue Holzheizungen und Heizkessel. Ziel ist eine überarbeitete Ecodesign-Verordnung der EU-Kommission. Betroffen wären alle Anlagen, die feste Brennstoffe wie Holz nutzen. Obwohl ein erster Entwurf bereits Anfang des Jahres vorlag, stoppte politischer Druck aus Industrie und Parlament vorerst die Weiterbearbeitung. Die DUH warnt vor gesundheitlichen Folgen – ignoriert dabei aber, dass Holzheizungen in vielen Regionen längst alternativlos sind (duh: 12.05.25).
Holzheizungen zwischen Umweltauflagen und Heizrealität
Die DUH hält strenge Abgasregeln für Holzheizungen für „essenziell für Saubere Luft“. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch mahnt: „Sie dürfen nicht den Profitinteressen der Industrie zum Opfer fallen.“ Doch dieser Ruf nach Verboten trifft auf einen durch politische Maßnahmen bereits stark eingeschränkten Heizungsmarkt. Gas- und Ölheizungen stehen vor dem Aus, der Umstieg auf Wärmepumpen gelingt nur schleppend. Insbesondere im ländlichen Raum fehlt es an praktikablen Alternativen – hier sichern Holzheizungen oft noch Grundversorgung.

Zudem fehlt eine ehrliche Betrachtung der sozialen Dimension. Die Preise für moderne Heizsysteme steigen, staatliche Fördermittel reichen nicht aus, und viele Haushalte können sich einen Umstieg schlicht nicht leisten. In dieser angespannten Lage Forderungen zu verschärfen, ohne tragfähige Lösungen anzubieten, gefährdet Vertrauen und Akzeptanz.
Teure Technik, kaum Förderung
Resch fordert darüber hinaus verpflichtende Abgasreinigung durch moderne Filtersysteme: „Es ist höchste Zeit, wirksame Abgasreinigung verpflichtend zu machen und insbesondere die gesundheitsschädlichen Feinstaub- und Ruß-Emissionen drastisch zu senken.“ Solche Technik existiert, doch sie verursacht erhebliche Kosten. Ohne massive Zuschüsse bleiben diese Lösungen für private Eigentümer unerschwinglich.
Auch die Rolle von Holz als regional verfügbarer und CO₂-neutraler Rohstoff wird bewusst ausgeklammert. Viele Haushalte nutzen Holzheizungen in Kombination mit Solarthermie oder als Ergänzung zu bestehenden Anlagen – besonders dort, wo Wärmepumpen baulich oder technisch nicht einsetzbar sind. Pauschale Verbote ignorieren diese Vielfalt.
Wärmepumpen allein reichen nicht
Der Ruf nach emissionsfreien Alternativen ist nachvollziehbar, aber realitätsfern. „Zudem sollten Alternativen zur Holzfeuerung wie beispielsweise Wärmepumpen priorisiert werden, denn europaweit wird zu viel Holz verbrannt“, heißt es bei der DUH. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Wärmepumpen benötigen hohen Strombedarf, gut gedämmte Gebäude und kostenintensive Sanierungen. In Altbauten oder abgelegenen Regionen fehlt es dafür an Infrastruktur und finanziellen Mitteln.
Zudem belastet der massive Strombedarf die ohnehin überlasteten Verteilnetze. Ein abrupter Umstieg ohne technischen Rückhalt riskiert nicht nur Versorgungsengpässe, sondern auch soziale Spannungen. Die Bevölkerung spürt bereits die Folgen klimapolitischer Eingriffe – weitere Einschränkungen ohne praktikablen Ersatz drohen zur Eskalation beizutragen.
Ohne Alternativen bleibt die Forderung wirkungslos
Die DUH fordert mit Nachdruck verschärfte Umweltauflagen – doch ohne umsetzbare Alternativen für Millionen Haushalte bleibt der Appell wirkungslos. Eine einseitige Verteufelung von Holzheizungen blendet regionale Gegebenheiten, technische Hürden und soziale Realitäten aus. Statt Symbolpolitik braucht es lösungsorientierte Strategien, die Versorgungssicherheit, Umweltschutz und finanzielle Belastbarkeit in Einklang bringen.
Wer Holzheizungen pauschal verbieten will, ohne gleichzeitig bezahlbare und verfügbare Alternativen zu schaffen, riskiert einen Rückschritt für die Energiewende – und bringt die Akzeptanz klimapolitischer Maßnahmen in ernsthafte Gefahr.ge vor Ort gefährden am Ende die Akzeptanz der Energiewende.
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