Die schwarz-rote Koalition hofft, mit einer neuen Elektroauto-Prämie den lahmenden Absatz von E-Fahrzeugen zu beleben. Doch trotz Subventionen, besserer Infrastruktur, sinkender Strompreise und wachsender Zahl an Ladesäulen bleibt der Markt träge. Das fehlende Vertrauen der Käufer in die Stabilität der Elektromobilität bremst die Entwicklung. Viele Interessenten bezweifeln, ob sich ein Kauf langfristig lohnt – vor allem, weil der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos nahezu zusammengebrochen ist. Leasingrückläufer überschwemmen das Angebot, die Preise fallen rapide. Der Begriff Kaufprämie für E-Autos klingt wie ein Anreiz, doch er ersetzt keine marktwirtschaftliche Logik. Ohne glaubwürdige Rahmenbedingungen droht der Wandel zur E-Mobilität zum Milliardengrab zu werden.
Vertrauen statt Elektroauto-Prämie
Ein gesunder Markt lebt von Vertrauen – nicht von künstlichen Anreizen. Wer 40.000 Euro oder mehr investiert, erwartet Berechenbarkeit und Werterhalt. Doch der rapide Preisverfall gebrauchter E-Fahrzeuge zerstört die Hoffnung vieler Käufer auf Stabilität. Die anhaltende Unsicherheit rund um das Verbrenner-Aus verschärft die Situation zusätzlich. Anstatt mit der nächsten Elektroauto-Prämie kurzfristig Nachfrage zu erkaufen, müsste die Regierung endlich Planungssicherheit schaffen. Nur echte Glaubwürdigkeit überzeugt den Markt, nicht hektische Subventionsprogramme.

Zudem stockt der Ausbau der Infrastruktur. Ohne flächendeckend verfügbare Ladestationen bleibt Elektromobilität ein Risiko. Der Aufbau einer stabilen Ladeinfrastruktur wäre deutlich sinnvoller investiertes Geld als ständige Zuschüsse, die kaum Wirkung entfalten.
Subventionen gegen den Markt – ein teures Missverständnis
Mit Steuergeld gegen Marktmechanismen anzukämpfen, ergibt keinen Sinn. Subventionen können Trends kurzfristig verschieben, aber sie schaffen keine dauerhafte Nachfrage. Wer versucht, den Markt mit Geld zu überlisten, produziert nur verlorenes Geld. Solche Eingriffe verzerren den Wettbewerb, ohne das Grundproblem zu lösen. Die Elektromobilität benötigt stabile Strukturen, keine künstliche Stütze.
Selbst große Hersteller wie VW zeigen, dass politischer Einfluss kaum Fortschritt bringt. Mehr Staat bedeutet nicht mehr Erfolg, sondern häufig weniger Dynamik. Eine Elektroauto-Prämie mag populär klingen, doch sie löst keine strukturellen Schwächen. Nachhaltigkeit entsteht nicht durch politische Symbolik, sondern durch wirtschaftliche Vernunft.
Alltag statt Anschaffung
Das Hauptproblem liegt im täglichen Gebrauch. Hohe Strompreise schrecken viele Fahrer ab. Wer keinen privaten Stellplatz besitzt, zahlt an öffentlichen Ladesäulen erheblich mehr. Diese Ungerechtigkeit verhindert, dass sich Elektroautos als echte Alternative durchsetzen. Wenn die Nutzung teurer bleibt als beim Verbrenner, helfen selbst großzügige Förderprogramme nicht.
Sinnvoller wären niedrigere Energiekosten und faire Tarife an Ladestationen. So ließe sich die E-Mobilität auf Dauer stabilisieren, statt sie künstlich anzuschieben. Die Politik müsste verstehen, dass sich die Zukunft der Elektromobilität nicht im Fördertopf entscheidet, sondern an der Steckdose.
Lektionen aus Norwegen
Norwegen beweist, dass Förderung funktionieren kann – aber nur mit klaren Regeln. Dort ergänzen stabile Steuerregeln, verlässliche Infrastruktur und faire Energiepreis die Kaufprämie für E-Autos zu einem langfristigen Konzept. Deutschland dagegen verteilt kurzfristige Zuschüsse, ohne die Basis zu stärken.
Ein Staat, der an jeder Ladesäule Unsicherheit erzeugt und zugleich neue Boni ankündigt, verliert seine Glaubwürdigkeit. Nur wer Planungssicherheit schafft, kann Vertrauen aufbauen und die Elektromobilität wirklich voranbringen.
Schlussfolgerung – Vertrauen statt Subvention
Die Bundesregierung muss sich entscheiden, ob sie Marktpartner oder Schiedsrichter sein will. Beides zugleich funktioniert nicht. Verlässliche Infrastruktur, stabile Strompreise und ein transparenter Gebrauchtwagenmarkt stärken das Vertrauen – nicht die x-te Elektroauto-Prämie.
Subventionen gegen den Markt anzusetzen, bedeutet, Kapital zu verbrennen. Nur wer langfristig denkt, kann den Wandel zu einer tragfähigen E-Mobilität sichern. Zukunft entsteht nicht durch kurzfristige Geschenke, sondern durch Glaubwürdigkeit, klare Regeln und faire Energiekosten. (KOB)
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