Deutsche Krankenhäuser kaum auf Blackout vorbereitet

Eine Erhebung des Deutschen Krankenhaus-Instituts (DKI), zeigt: Die meisten deutschen Kliniken wären zwar in der Lage, einen kürzeren Stromausfall zu verkraften, doch bei einem mehrtägigen Blackout gäbe es massive Probleme. Mehr als die Hälfte der deutschen Krankenhäuser müsste bei einem mehrtägigen Blackout den Betrieb einstellen (Handelsblatt: 18.10.22).


Kommunen und Landkreise rufen Haushalte auf, sich auf einen mehrtägigen Stromausfall vorzubereiten

Immer mehr Städte und Landkreise bereiten sich mittlerweile schon auf einen mehrtägigen Blackout vor und rufen auch ihre Bürger auf, entsprechende Vorsorge zu treffen, um auch einen längerfristigen Stromausfall ohne Probleme zu überstehen. Private Haushalte können bei einer entsprechenden Vorsorge auch länger Zeit ohne Strom auskommen. Doch das gilt nicht für Krankenhäuser, denn dort ist der Betrieb nahezu rund um die Uhr auf eine sichere Stromversorgung angewiesenen. Die deutschen Krankenhäuser haben, wie sich jetzt herausgestellt hat, im Falle eines Blackouts ein großes Problem.

Nur 14 Prozent der Krankenhäuser könnten den Betrieb bei einem Blackout mehrere Tage aufrechterhalten. Kein Geld zur Vorbereitung
Nur 14 Prozent der Krankenhäuser könnten den Betrieb bei einem Blackout mehrere Tage aufrechterhalten. Kein Geld zur Vorbereitung

Nur 14 Prozent der Krankenhäuser könnten den Betrieb bei einem Blackout mehrere Tage aufrechterhalten

Nach der Erhebung des Deutschen Krankenhaus-Instituts (DKI) reicht die Überbrückung mit Notstromaggregaten bei 59 Prozent der Kliniken nicht für mehrere Tage aus. 21 Prozent der Krankenhäuser könnten sogar nur einige Stunden durchhalten. 40 Prozent der Kliniken könnten nur noch eine Notfallversorgung aufrechterhalten. Sieben Prozent der Kliniken müssten ihren Betrieb praktisch sofort einstellen. Lediglich 14 Prozent der befragten Krankenhäuser könnten ihre Patienten bei einem Blackout auch über mehrere Tage versorgen. Das DKI hat im Oktober 288 Kliniken mit mehr als 50 Betten zu den Auswirkungen auf einen mehrtägigen Blackout befragt.


Kliniken haben kein Geld um sich entsprechend vorzubereiten

Schnelle Abhilfe wird es bei den Krankenhäusern nicht geben, denn diese haben bereits durch die Energiekrise eine sehr hohe finanzielle Belastung und viele sind bereits am Rande einer Insolvenz. „Durch die Energiekrise wird sich insbesondere die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser, die durch Personalausfälle in der Pandemie und den chronischen Fachkräftemangel bereits stark belastet ist, weiter verschlechtern. Um eine Pleitewelle der Kliniken jetzt abzuwenden und ihre wirtschaftliche Lage zu stabilisieren, braucht es kurzfristig finanzielle Unterstützung vom Bund und den Ländern“, erklärt der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen die aktuelle Situation. Man kann deshalb davon ausgehen, dass Vorbereitungen auf einen mehrtägigen Blackout bei den Kliniken nicht die oberste Priorität hat. Den Kliniken fehlt dazu schlicht das Geld.

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