In Löcknitz regt sich heftiger Widerstand gegen Windkraft im Forst. Der Gemeinderat blockiert ein Großprojekt, das mehrere Windräder im Grambower Wald vorsah. Ein Hamburger Waldbesitzer wollte dort mehrere 240 Meter hohe Anlagen errichten. Dafür hätte die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen müssen – doch die Lokalpolitik verweigerte die Mitwirkung. Trotz Millionenversprechen lehnten die Vertreter das Vorhaben geschlossen ab (nordkurier: 28.06.25).
Klare Absage aus Löcknitz
Die Entscheidung fiel im Mai hinter verschlossenen Türen und wurde im Juni öffentlich gemacht. Bürgermeister Detlef Ebert (CDU) stellte klar: „Wir brauchen nicht noch mehr Windräder in unserem Gebiet, auch oder schon gar nicht im Wald.“ Der Antragsteller hatte mit drei Millionen Euro jährlich an Ausgleichszahlungen geworben. Doch schon die Planungsphase hätte die Gemeinde teuer zu stehen kommen lassen. Die Bürger sollten am Ende mit leeren Händen dastehen, während andere profitieren – das wollte niemand mittragen.

Zudem gibt es in Teilen von Löcknitz, etwa in Ramin, bereits Kritik an bestehenden Windparks. Die Bevölkerung fühlt sich belastet, ohne Nutzen: „Zumal der Strom woanders hinfließt.“ Das Misstrauen gegenüber neuen Projekten wächst, zumal viele den Wald als Rückzugsort und Klimaschutzraum sehen – nicht als Standort für industrielle Anlagen.
Unterstützung von Umweltverbänden
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bestärkt die Haltung der Gemeinde. Der Verband fordert seit Langem, Wälder konsequent vor Windkraftprojekten zu schützen. Mecklenburg-Vorpommern zählt mit nur 24 Prozent Waldanteil zu den waldärmsten Ländern. Für den BUND ein klares Argument gegen jeden Eingriff.
Windräder bedeuten Zufahrten, Rodung, Bodenversiegelung und eine Aufheizung der betroffenen Areale. Die ökologischen Schäden wiegen schwer. Scheue Arten verlieren ihre Rückzugsräume, Wasserhaushalte geraten aus dem Gleichgewicht. Der Nutzen für den Klimaschutz wird dadurch vielfach wieder zunichtegemacht.
Löcknitz bleibt standhaft
Der BUND erinnert die Politik an ihr Versprechen, Wälder zu Dauerwaldflächen auszubauen. Das Ziel: langfristiger Klimaschutz und ökologische Stabilität statt kurzfristiger Gewinne. Auch in Löcknitz sieht man das so. Die Gemeinde hat kein Interesse an Pilotprojekten, die auf Kosten der Natur gehen.
Mit der klaren Absage an den Windpark im Wald stellt sich Löcknitz gegen einen bundesweiten Trend. Die Gemeinde beweist, dass kommunale Selbstbestimmung und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können – auch gegen den Druck finanzstarker Investoren.
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