Der weltweite Absatz von Wasserstoffautos hat sich dramatisch verringert. Während diese Fahrzeuge schon in der Vergangenheit nicht besonders gefragt waren, ist die Situation jetzt besonders kritisch. SNE Research berichtet, dass die Verkäufe von Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEVs) um über ein Drittel gesunken sind (focus: 20.08.24). Nur noch etwa 30 dieser Autos kommen täglich auf die Straßen. Aber was sind die Gründe für diesen starken Rückgang?
Wasserstoffautos am Abgrund: Dramatischer Verkaufsrückgang weltweit
Nicht nur in Deutschland, sondern auch global betrachtet, stehen Wasserstoffautos vor großen Herausforderungen. In den ersten Monaten des laufenden Jahres wurden weltweit lediglich 5600 Fahrzeuge ausgeliefert. Im Vergleich dazu wurden allein im Juli in Deutschland mehr als 30.000 Elektroautos zugelassen, obwohl selbst diese Zahl als gering gilt. Besonders in Südkorea, dem stärksten Markt für Brennstoffzellenfahrzeuge, ist der Absatz stark eingebrochen.
Der Hyundai Nexo und der Elec City, die beiden meistverkauften Modelle, verzeichneten einen Rückgang von 42,6 Prozent. Auch Toyota musste einen erheblichen Einbruch hinnehmen: Vom Mirai und Crown wurden 44,9 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr.
Wasserstoffautos in der Krise: Preischaos und Tankstellenmangel bremsen den Markt
Eine der größten Herausforderungen für den Wasserstoffmarkt sind die schwankenden Preise. Der Preis für Wasserstoff ist instabil und erschwert es Verbrauchern, sich für diese Technologie zu entscheiden. Die Kosten für das Tanken steigen kontinuierlich, was viele potenzielle Käufer abschreckt. Zusätzlich kommt der Mangel an Infrastruktur hinzu: Es gibt zu wenige Tankstellen, was die Nutzung von Wasserstofffahrzeugen im Alltag unattraktiv macht.
In einem Bericht von SNE Research heißt es: „Der schwankende Wasserstoffpreis, die steigenden Kosten für das Tanken und der Mangel an Infrastruktur, die alle die bequeme Nutzung von Wasserstofffahrzeugen durch die Verbraucher behindern, werden als Hauptgründe für diesen Rückgang des FCEV-Marktes angesehen.” Dieses Zitat verdeutlicht die Kernprobleme, mit denen die Branche konfrontiert ist.
Neuer Hoffnungsschimmer für Wasserstoffautos: Infrastruktur-Ausbau soll den Markt retten
Trotz der Rückschläge gibt es Bemühungen, die Situation zu verbessern. In Deutschland konzentriert sich H2 Mobility verstärkt auf den Ausbau der Tankinfrastruktur, allerdings mit einem besonderen Fokus auf Nutzfahrzeuge. Bis Ende des Jahres sollen über 50 Wasserstofftankstellen speziell für Lkw und Busse bereitstehen. Dies könnte ein wichtiger Schritt sein, um den Markt zumindest in diesem Bereich zu stabilisieren und den Einsatz von Wasserstoff als Energiequelle attraktiver zu gestalten.
Die Zukunft von Wasserstoffautos bleibt ungewiss. Der derzeitige Rückgang zeigt deutlich, dass noch viele Hindernisse überwunden werden müssen, um diese Technologie konkurrenzfähig zu machen. Doch mit gezielten Investitionen in die Infrastruktur und einer stabileren Preisgestaltung könnte es möglich sein, das Interesse an Wasserstofffahrzeugen wiederzubeleben.
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