Der Schweiz droht ein Blackout

Geht der Schweiz bald der Strom aus? Regierung und Stromversorger schieben sich gegenseitig die Schuld für unzureichende Versorgungssicherheit zu. Der Schweiz droht ein Blackout.


Verzicht auf Kernenergie und fossile Brennstoffe – Schweiz droht Blackout

Genau so wie Deutschland steigt die Schweiz sowohl aus der Nutzung der Kernenergie als auch der fossilen Brennstoffe aus. Mit immer mehr Elektroautos und Wärmepumpen steigt der Stromverbrauch stetig, während die Atomkraftwerke abgeschaltet werden.

Der Schweiz droht ein Blackout. Ausbau erneuerbarer Energien stagniert. Regierung und Stromversorger streiten sich darüber wer für die Versorgungsicherheit verantwortlich ist
Der Schweiz droht ein Blackout. Ausbau erneuerbarer Energien stagniert. Regierung und Stromversorger streiten sich darüber wer für die Versorgungsicherheit verantwortlich ist

Ausbau erneuerbarer Energien stockt

Der stockende Ausbau der erneuerbaren Wind- und Solaranlagen kann die dadurch entstehende Versorgungslücke nicht annähernd schließen. Sie decken aktuell gerade rund sechs Prozent des Strombedarfs. Deshalb kann sich die Schweiz bald nicht mehr autark mit Strom versorgen und wird immer mehr von Stromimporten aus der EU abhängig.

Abkommen mit der EU gescheitert

Der Schweizer Bundesrat hat allerdings die Verhandlungen über ein entsprechendes Rahmenabkommen zum Stromaustausch mit der EU abgebrochen und es kam dadurch zu keinem verbindlichen Abschluss. Ab 2025 reservieret die EU mindestens 70 Prozent der grenzüberschreitenden Stromkapazitäten für den Handel innerhalb der EU.


Schweizer Stromversorger investieren aufgrund besserer Renditen lieber im Ausland

Schweizer Stromversorger investieren zwar kräftig in die Erneuerbaren Energien, aber nicht in der Schweiz, sondern im europäischen Ausland. Die Investitionen belaufen sich in den letzten Jahren auf eine Kapazität von gut 11,5 Terawattstunden und damit einem Sechstel des jährlichen Stromverbrauchs der Schweiz.

Allerdings sind diese Investitionen für die Schweizer Stromversorgung so gut wie wertlos, denn rein rechtlich gehört diese Stromkapazität der EU beziehungsweise des jeweiligen Landes in dem er erzeugt wird. Die Schweizer Unternehmen haben damit auch kein Anrecht darauf diesen Strom in die Schweiz zu importieren.

Regierung und Stromversorger streiten über Verantwortung

Regierung und Stromversorger streiten sich nun, wer letztendlich für die drohende Energiekrise verantwortlich ist. Laut Axpo-CEO Christoph Brand, liegt die Verantwortung für die Versorgungssicherheit beim Staat und nicht bei den Unternehmen.

Energieministerin Sommaruga widerspricht dem Stromversorger und hält fest: «Die Energieversorgung in der Schweiz ist primär Sache der Energiewirtschaft» Dabei beruft Sie sich auf Artikel 6 des Energiegesetzes.


Niemand fühlt sich für die Versorgungslücke verantwortlich

Es ist offensichtlich, die Schweiz steuert gerade auf einen Blackout zu und niemand will dafür die Verantwortung übernehmen.

Mittlerweile trafen sich 300 Vertreter der Branche um über die Versorgungssicherheit der Schweiz und die Verantwortlichkeit dafür zu diskutieren. Elcom-Präsident Werner Luginbühl verlangt vom Bundesrat, jetzt wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Er sieht aber auch die Unternehmen in der Pflicht, die seiner Ansicht zu viel im Ausland investieren.

Axpo-Chef Brand widerspricht dieser Aussage aber: «Seit 2013 haben wir fast dreimal so viel im Inland investiert wie im Ausland, vor allem in Wasserkraft, Kernkraft und den Netzausbau. Im Ausland sind größere Anlagen mit klimaneutraler Produktion deutlich schneller und wirtschaftlich realisierbar. In der Schweiz können wir praktisch keine neuen Projekte realisieren, weil alle durch Einsprachen blockiert sind. Und gleichzeitig wären sie nicht wirtschaftlich.»


Mehr Subventionen und Verkürzung von Genehmigungsverfahren sollen helfen

Laut Nationalrat Roger Nordmann sind dringen mehr Investitionen in erneuerbare Energien notwendig. Der Staat müsse deshalb zur Finanzierung neuer Anlagen mehr Geld in die Hand nehmen und die Genehmigungsverfahren verkürzen.

Die Schweiz geht damit den gleichen Weg wie Deutschland. Entsprechende staatliche Subventionen zur Förderung der grünen Stromproduktion haben bei uns zum höchsten Strompreis der Welt geführt. Dadurch wurde aber weder die Versorgungssicherheit verbessert noch wurde bei Klimaschutz eine Einsparung von CO2 erreicht. Die fehlenden Stromkapazitäten durch die abgeschalteten Kernkraftwerke muss mehr und mehr durch Kohle- und Gaskaftwerke gedeckt werden.

Man kann den Schweizern nur raten sich rechtzeitig auf einen Blackout vorzubereiten. Tipps dazu gibt es in unseren Ratgebern

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