Dänemarks Windkraft in der Krise – Keine Investoren ohne weitere Subventionen

Die dänische Windkraftbranche kämpft mit einer massiven Investitionskrise. Ohne staatliche Subventionen ist der Betrieb von Windkraftanlagen nicht wirtschaftlich. Investoren sind daher kaum noch bereit, neue Projekte zu finanzieren oder bestehende auszubauen. Um einen völligen Stillstand zu verhindern, hat die Regierung neue Förderprogramme angekündigt. Das einstige Vorzeigeland der Offshore-Windenergie sieht sich nun gezwungen, erneut auf Subventionen zu setzen, um den Sektor am Leben zu halten (lemonde: 12.02.25).


Ein Pionier gerät unter Druck

Dänemark galt lange als Vorreiter der Offshore-Windkraft. Bereits 1991 wurden die ersten Turbinen nahe der Insel Lolland installiert. Jahrzehntelang profitierte das Land von politischen Initiativen und gezielten Investitionen. Derzeit decken 17 Offshore-Windparks mit einer Kapazität von 2,7 Gigawatt über die Hälfte des dänischen Strombedarfs. Geplant war, diese Leistung in den nächsten Jahren deutlich zu steigern.

Die dänische Regierung hat neue Subventionen angekündigt, um Investoren für den Windkraftausbau zu gewinnen

Doch in den letzten Monaten wurde deutlich, dass der wirtschaftliche Rahmen dafür fehlt. Hohe Produktionskosten, steigende Zinsen und volatile Rohstoffpreise machen den Betrieb immer teurer. Ohne Subventionen ist kein Projekt mehr rentabel. Viele Unternehmen haben ihre Investitionspläne auf Eis gelegt, da die finanziellen Risiken schlicht zu hoch sind. Ein besonders prominentes Beispiel für die Krise ist das Energieinsel-Projekt in der Nordsee.

Energieinsel ohne Finanzierung

Die Energieinsel sollte das Vorzeigeprojekt Dänemarks werden. Die künstliche Insel mit einer Fläche von bis zu 460 Hektar sollte mehrere Windparks verbinden und eine Leistung von 10 Gigawatt bereitstellen. Der ursprüngliche Starttermin im Jahr 2030 wurde zunächst auf 2033 verschoben. Doch im August 2024 gab die Regierung bekannt, dass die Fertigstellung um weitere drei Jahre verzögert wird. Der Grund: fehlende Investoren, da das Projekt ohne langfristige Subventionen nicht zu finanzieren ist.

Ursprünglich war geplant, dass sich das Projekt selbst trägt. Doch die hohen Anfangsinvestitionen und die unsichere Marktentwicklung machten dies unmöglich. Die Zurückhaltung der Finanzmärkte zeigt klar, dass ohne staatliche Unterstützung kein Interesse an Großprojekten besteht.


Subventionen als Rettungsanker

Die Regierung sah sich gezwungen, das Subventionssystem wieder einzuführen. Diese finanzielle Unterstützung soll die Windkraftbranche stabilisieren und den Bau neuer Anlagen fördern. Kritiker sehen jedoch die Gefahr, dass die Windkraft langfristig abhängig bleibt. Investoren fordern nun klar definierte Rahmenbedingungen und Planungssicherheit, um Vertrauen zurückzugewinnen.

Ohne Subventionen ist die Zukunft der Windkraft ungewiss. Der dänische Windsektor steht vor einer grundlegenden Neuausrichtung. Nur durch staatliche Hilfen und innovative Finanzierungsmodelle lässt sich das Vertrauen in die Branche wiederherstellen und die Klimaziele erreichen.

Lesen Sie auch:

Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Januar 21, 2025 um 13:27 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Nach oben scrollen