Der chinesische Elektroautohersteller Evergrande New Energy Auto (NEV), der eine Tochtergesellschaft der Evergrande-Gruppe ist und unter einem riesigen Schuldenberg ächzt, kämpft um sein Überleben. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass es aufgrund fehlender Finanzmittel gefährdet ist und die Produktion und deshalb die laufende Produktion stoppen muss, wenn kein zusätzliches Geld bereitgestellt zur Verfügung steht. In einer Bekanntmachung an die Börse in Hongkong hat der Autohersteller erklärt, dass er umgerechnet 3,9 Milliarden Euro benötigt (Spiegel: 23.03.23).
Chinesischer Elektroautohersteller Evergrande NEV kämpft ums Überleben
Evergrande NEV wurde im Jahr 2019 gegründet und sollte in China vor allem dem US-Hersteller Tesla Konkurrenz machen. Das Unternehmen plante, innerhalb von drei bis fünf Jahren zum „mächtigsten“ E-Auto-Produzenten der Welt aufzusteigen. Allerdings begann die Produktion erst im September 2022 und bisher hat das Unternehmen nur 900 Stück des ersten Modells, Hengchi 5, verkauft, wie der chinesische Automobilhersteller einräumen musste. Im Februar 2023 verkaufte Tesla allein in China 75.000 Autos.
In China konkurrieren viele Hersteller um die Kundschaft, da die Volksrepublik der größte Elektroautomarkt der Welt ist. Die Regierung hat bis Ende des Jahres großzügige Kaufprämien gezahlt.
Evergrande-Gruppe unter Druck: Schuldenberg von 300 Milliarden Euro und Umschuldungsplan in der Schwebe.
Die Evergrande-Gruppe ist in vielen Branchen tätig. Der Immobilienentwickler desselben Namens war lange Zeit die Nummer eins in China. Die Branche insgesamt geriet in die Krise, nachdem die Regierung im Jahr 2020 die Kreditvergabe stärker reguliert hatte. Der Schuldenberg von Evergrande wurde im Jahr 2021 auf rund 300 Milliarden Euro geschätzt. Evergrande hat einen Umschuldungsplan vorgelegt, der jedoch noch von den Behörden genehmigt werden muss.
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